Kill Bill Vol. 1
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Kritik
Was uns Kultregisseur Quentin Tarantino hier präsentiert, ist in jeder Hinsicht einzigartig: Mit seinem eigenen (wenn auch ziemlich brutalen) Stil zeigt er uns den Rachefeldzug der Braut mit diversen Mitteln. So ist jedes der insgesamt fünf Filmkapitel an ein anderes Genre angelehnt - vom Spaghettiwestern über Samuraifilme bis zu den üblichen Gangsterfilmen. Deshalb ist es auch zu verschmerzen, dass die Story im Grunde eher banal ist (Anm. des Verfassers: Die Banalität des ersten Films könnte durch den kommenden zweiten stark verbessert werden),denn Tarantino legt sichtlich mehr Wert auf die Umsetzung seiner Geschichte. So kommt es auch einmal vor, dass während des Films ein fünfminütiger Anime die Vorgeschichte von O-Ren Ishii erzählt. Nicht nur die Idee, sondern auch dessen Umsetzung passt ideal in die Welt von 'Kill Bill', da O-Rens japanische Herkunft durch die dafür typischen Zeichentrickelemente verstärkt wird. Die "realen" Szenen wurden ebenso eindrucksvoll gestaltet: Rasante Kamerafahrten gibt es genauso wie lange Close ups, die Schnittabfolgen reichen von hektisch (in Kämpfe) bis sanft (Dialogsequenzen).
In Tarantino-Filmen wie 'Pulp Fiction' tragen aber nicht nur die Bilder zum unverwechselbaren Stil bei. Meist übernimmt auch die musikalische Untermalung einen grossen Stellenwert ein. Bei 'Kill Bill' ist dies nicht anders. So wechseln sich (immer von der Situation abhängig) sanfte japanische Melodien mit kraftvollen Bässen ab. Allerdings handelt es sich dabei meistens nur um instrumentale Musik – gesungen wird nur selten, etwa im japanischen Restaurant.
Aber nicht nur die Machart, sondern auch der Inhalt des Filmes überzeugt: Uma ist als rachehungrige Braut besser den je, Lucy Liu unheimlich kaltblütig und Bills Stimme (zu Gesicht bekommt man ihn erst in 'Vol. 2') unheimlich faszinierend. Die Erzählstruktur ist ebenfalls typisch für Tarantino: Die fünf Kapitel werden in nicht chronologischer Reihenfolge erzählt. So endet das erste Kapitel dort, wo der eigentliche Film aufhört - der grosse Endkampf gegen O-Ren Ishii ist zeitlich früher angesetzt, kommt jedoch erst am Ende von 'Vol. 1'. Doch selbst am Ende des Films ist die erste Hälfte noch nicht komplett: 'Kill Bill Vol. 2' lässt es sich nicht nehmen, weitere Handlungsstränge (etwa das Training der Braut) erst jetzt preiszugeben. Und das hat auch einige Vorteile, da die Story bis anhin noch etwas banal wirkt. So ist und bleibt es zum jetzigen Zeitpunk ein simpler Rachefeldzug – wenn auch genial inszeniert!
Bild Am Bild gibt es nur selten etwas auszusetzen. Die Farben sind kraftvoll und passend, jedoch ist der Kontrast besonders in den Schwarz-Weiss-Aufnahmen etwas zu hoch. Auch die Schärfe des Bildes ist gut, wobei man die Detailschärfe bestimmt besser hätte machen können. Rauschen gibt es zwar ab und zu in Hintergrundszenen, aber nie so, dass man sich darüber stören würde. |
Sound Ziemlich rasant präsentiert sich der Sound: Die Schwertkämpfe und auch die übrige Action verteilt sich angenehm über sämtliche Lautsprecher, wobei die hinteren vorwiegend für die grandiose Musikuntermahlung verwendet werden. Die Dialogsequenzen sind ebenfalls gut der jeweiligen Richtung zuzuordnen und verständlich. |
Extras
- Making of – Die Ästhetik der Vernichtung: Special über die Ursprünge des Films, die Darsteller, Musik, etc.
- Musikvideos von "5,6,7,8’s": "I walk like Jayne Mansfield" und "I’m blue"
- Trailer: Vol. 1 Teaser, Vol. 1 Bootleg Trailer, Vol. 2 Teaser
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Kill Bill Vol. 1 |
Genre | Action |
Studio | Miramax Home Entertainment |
Verleih | Walt Disney Studios Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 106 Minuten |
FSK | ab 18 Jahren |
Regie | Quentin Tarantino |
Darsteller | Uma Thurman, Lucy Liu, Viviva A. Fox, Michael Madsen, Darly Hanniah, David Carriadine |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 & dts. 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Italienisch, Spanisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 08.07.04