Hairspray
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Kritik
"Good Morning Baltimore!", trällert die kleine Tracy zu Beginn von 'Hairspray'. Und just ab diesem Moment hat sie das Publikum in der Tasche. Die naive, aber unglaublich herzliche Geschichte lässt knappe zwei Stunden den tristen Alltag vergessen und entführt in eine bunte, musikalische Welt. Bunt deshalb, weil das Remake des 1988-Films Anfang 60er Jahre spielt. Das prüde Baltimore lässt es noch nicht zu, dass auf den (schwarzweiss) Fernsehbildschirmen gleichzeitig Schwarze und Weisse zu sehen sind. Diese haben in der Corny Collins Show schliesslich ihren Nigro-Day, einmal monatlich. Es wird getanzt und gesungen was das Zeug hält - und erstaunlich gut. Nikki Blonsky, Jahrgang 1988, haut vom Hocker, 'High School Musical'-Boy Zac Efron trällert überzeugend und auch James Marsden überrascht mit guter Stimme. Hinzu kommen einige weniger namhafte, talentierte Co-Stars. Sogar John Travolta als Tracys Mutter (im Fat Suit) darf wiedermal singen, auch wenn das etwas in die Hose geht.
Das Musical versprüht gute Laune am laufenden Band. Wenn Tracy auf dem Schulgang 'I Can Hear The Bells' anstimmt und sie in den nächsten drei Minuten ihr Leben mit Schulprinz Link verplant, muss man einfach lachen. Und in ihrer Tanzeinlage, die sie in die Corny Collins Show katapultiert, gibt sie vollen Körpereinsatz. Der Film nimmt sich selbstverständlich nie zu ernst und will vor allem eins: unterhalten. Trotzdem werden auch einige sozialkritische Themen im Film eingebunden, die ihr Ziel nicht verfehlen. Neben der Übergewicht-Thematik von Tracy macht die Diskriminierung der Afroamerikaner Eindruck. Queen Latifah führt mit ihrem gewaltigen Stimmorgan einen Protestmarsch an, der unter die Haut geht. Das Beste gibts allerdings zum Schluss: In der grossen Miss-Hairspray-Show erhalten alle Protagonisten im fetzigen Abschlusssong 'You Can’t Stop The Beat' nochmals ein paar Zeilen, die sie singen dürfen. Der Titel hallt noch Ewigkeiten im Gehörgang wider und entlässt den Zuschauer mit glücklicher Stimmung zurück in den Alltag. Wenn der doch nur auch etwas von der Buntheit und Musik von 'Hairspray' hätte!
Die DVD
Bild Das Schlagwort Bunt gilt auch für das Bild der DVD. Die knalligen Farben werden hübsch wiedergegeben und der Kontrast unterstützt sie dabei. Weiter überzeugt die Schärfe und selbst Rauschen tritt nur marginal auf. |
Sound Die vielen Songeinlagen werden im Raumklang eingebunden, wodurch die Lieder an Volumen gewinnen. Umgebungsgeräusche oder Effekte, die das Mittendrin-Gefühl stärken könnten, sind aber sehr rar gesetzt. |
Extras
- Audiokommentare
- Karaoke-Modus
- Die Tänze von 'Hairspray'
- Soundtrack-Info
Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
Wer Hintergrundwissen zur Entstehung des Films will, muss entweder die beiden Audiokommentare einschalten oder die Blu-ray-Version kaufen. Denn die DVD bietet ansonsten lediglich einen Karaoke-Modus der Lieder, einen Beitrag zu den Tänzen im Film (ein Blick in Übungslektionen) und Werbung zum Soundtrack.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Hairspray |
Produktionsjahr | 2007 |
Genre | Musical |
Studio | New Line Cinema |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 112 Minuten |
FSK | ohne Altersbeschränkung |
Regie | Adam Shankman |
Darsteller | Nikki Blonsky, John Travolta, Michelle Pfeiffer, Zac Efron, Christopher Walken, James Marsden, AManda Bynes, Queen Latifah, |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 16.01.08
© Bilder, DVD-Screenshots, Warner Home Video