Unaccompanied Minors
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Kritik
Gerne erinnert sich der kontroverse Weihnachts-Cineast an Filme wie 'Bad Santa', die für einmal nicht das typisch amerikanische Weihnachtsklischee in den Mittelpunkt stellen. Auf den ersten Blickt sieht auch 'Oh je, du Fröhliche' wie eine solche Geschichte aus: Einige allein reisende Kids sitzen an Heiligabend in einem Flughafenterminal fest und warten darauf dass der Schnee sich legt um die Weiterreise zu ermöglichen. Klar dass hier sehr viele Dummheiten quasi vorprogrammiert sind und wunderbar in den Plot passen. Nur passiert dies leider bereits in der ersten halben Stunde. Danach merkt selbst der Zuschauer dass das Arsenal überraschenderweise bereits ausgelaugt ist und wartet ab diesem Zeitpunkt eigentlich nur noch auf das Ende des Filmes. Nach gut einer Stunde hätte man den Film auch problemlos beenden können, jedoch stellte sich hier die inoffizielle Hollywood-Norm von neunzig Minuten Laufzeit quer in den Weg. Die letzten dreissig Minuten wurden wirklich nur für den Abfalleimer produziert und rasen beim Zuschauer beim einen Ohr hinein und beim anderen wieder schnurstracks hinaus.
Nach den ersten wirklich guten dreissig Minuten verkommt der Film jedoch trotzdem nicht purer Langeweile, sondern weiss dank den vielfältigen und sehr dynamischen Jungschauspielern trotzdem zu gefallen. Besonders Tyler James Williams, Hauptakteur der Sitcom 'Alle hassen Chris' weiss sein Entertainment-Talent gekonnt einzusetzen. Einige Aktionen wirken zwar ein wenig überspitzt, aber irgendwie passt es trotzdem zu seiner Persönlichkeit. Enttäuschend hingegen ist Lewis Black, der überraschenderweise die Hauptrolle des Oliver ergattert hat. Seine Spielweise ist derart lau und sein Charakter leblos, dass man ihn trotz unzähligen wichtigen Dialogen und relevanten, wegweisenden Schritten nie als Protagonist ernst nimmt. Gefühlsvolle Szenen kommen somit sehr kalt und emotionslos daher und deswegen schrumpft auch seine Filmschwester Dominique Saldaña in die kleinste Nebenrolle, die der Film nur zu bieten hat. Sogar die drei namenlosen Sicherheitsmänner geniessen mehr Aufmerksamkeit. Nebst Tyler James Williams können auch Gina Mantegna als Grace und Wilmer Valderrama als "Kinderhortwächter" Zach Van Bourke überzeugen. Besonders letzterer überrascht, da er sich in diesem Film äusserst wandelbar zeigt. Zusammenfassend kann man von 'Oh je, du Fröhliche' behaupten dass diese Komödie für einen unterhaltsamen Abend durchaus geeignet ist, ein zweites Mal würde man diesen Film aber kaum schauen.
Die DVD
Bild Die Bildqualität ist bei dieser Komödie sehr gut gelungen. Die Farben wirken sehr präsent, natürlich und wissen durchaus zu überzeugen. Auch der Kontrast liefert sehr gute Werte, welche besonders in den schneebedeckten Aussenszenen zur Geltung kommen. Allfälliges Rauschen und sonstige Unschärfen sucht man vergebens. |
Sound Erwartungsgemäss zeigt sich akustisch das gewohnte Bild von gängigen Komödien. Nebst der originalen Tonspur ist auch eine deutsche Synchronfassung vorhanden, welche mit sehr klaren und verständlichen Dialogen zu überzeugen mag. Die Geräusche und die Musik sind gut aufeinander abgestimmt, agieren aber mehr in der Front. |
Extras
- Audiokommentar von Regisseur Paul Feig und den Autoren Jacob Meszaros, Mya Stark und Darsteller Lewis Black
- Nicht verwendete Szenen
- Featurette: 'Der Sicherheitstrupp'
- Featurette: 'Charlies Dance Reel'
Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
Das Bonusmaterial von 'Oh je, du Fröhliche' besteht aus dem mittlerweile bereits obligaten Audiokommentar, gesprochen von Regisseur Paul Feig und den Autoren Jacob Meszaros, Mya Stark und dem Darsteller Lewis Black. Zudem gibt es einige nicht verwendete Szenen - sieben sind es an der Zahl - die aber nur mässig zu unterhalten wissen. Das speziellste, aber zugleich auch witzigste Extra ist das Featurette mit dem Sicherheitstrupp. Das Prinzip ist simpel erklärt: Die drei Sicherheitswächter, bekannt aus dem letzten Teil des Filmes, sitzen auf drei Stühlen und vertreiben sich mit kleinen Spielereien und Gesprächen die Zeit - und das Ganze dauert satte zwanzig Minuten. Mit 'Charlies Dance Reel' erreicht das Bonusmaterial seinen zweiten Höhepunkt und zeigt Schauspieler Tyler James Williams wie er einige Minuten lang seinen emotionsgeladenen Tanz in der Gepäckhalle aufführt: Wirklich sehr witzig - vorausgesetzt natürlich man hat den Film gesehen.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Unaccompanied Minors |
Produktionsjahr | 2006 |
Genre | Komödie |
Studio | Warner Bros. Pictures & Village Roadshow Pictures |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 86 Minuten |
FSK | ohne Altersbeschränkung |
Regie | Paul Feig |
Darsteller | Lewis Black, Wilmer Valderrama, Tyler James Williams, Dyllan Christopher, Brett Kelly |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.40:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Deutsch (für Hörgeschädigte), Englisch (für Hörgeschädigte) |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 09.01.08
© Bilder, DVD-Screenshots, Warner Home Video