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Inhalt |
Der übergewichtige Jara (Horacio Camandule) arbeitet als Wachmann in einem Supermarkt. Er ist sich seines Körperumfangs bewusst und schämt sich dafür. Auf dem Bildschirm der Sicherheitskameras entdeckt er eine Putzfrau, in die er sich verliebt und die er aus der Ferne anhimmelt. Mit grosser Mühe entwickelt er Routinen, um die Angebetete sehen und vielleicht irgendwann einmal kennen zu lernen. Doch jedes Mal, wenn sich die Gelegenheit ergeben könnte, zaudert er. Dann wird die Angehimmelte entlassen... |
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Originaltitel |
Gigante |
Produktionsjahr |
2009 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 84 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 6 Jahren |
Regie |
Adrián Biniez |
Darsteller |
Horacio Camandule, Leonor Svarcas, Fernando Alonso, Diego Artucio, Ariel Caldarelli |
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Kritik |
Mit 'Gigante' wird dem Zuschauer eine deutsch-argentinisch-uruguayanische Koproduktion präsentiert, welche vom ruhigen übergewichtigen Jara handelt, der in vielen Hinsichten einem klassischen Brummbär ähnelt. Passend zu seinem Wesen ist auch das Tempo des Spielfilms sehr gemächlich gehalten und viele Einstellungen verharren ziemlich lange, wohl auch um die Langeweile und Eintönigkeit des zu überwachenden Supermarktes zu unterstreichen. Erstaunlicherweise verliert 'Gigante' aber trotzdem nie an Kurzweil, was auch der eher kurzen Laufzeit von rund achtzig Minuten zu verdanken ist. Speziell ist auch, dass Regisseur Adriàn Biniez eigentlich ein sehr heikles Thema anspricht. Denn Jara ist nichts anderes als ein übler Stalker und Putzfrau Julia das unschuldige, nichts ahnende Opfer. Da Horacio Camandule in seiner Rolle als Jara jedoch bereits nach wenigen Minuten (und nach noch wenigeren Worten) alle Sympathien auf sich zieht, ist man als Zuschauer schnell auf seiner Seite und übersieht sein Übel auch gerne mit einem zugekniffenen Auge. Zudem freut man sich auch auf ein (eventuelles) Happy-End, welches aber eigentlich der Thematik wegen überhaupt nicht angebracht wäre. Dennoch wusste 'Gigante' besonders bei den diversen Filmfestivals zu punkten. Unter anderem in Chicago, Havana, Lima und San Sebastián. Am renommierten Berliner Film Festivals gab es sogar den begehrten Silbernen Bären - und eine Nomination für den Goldenen. Ein kurzweiliges Werk mit viel subtilem Humor und einer sehr sympathischen Hauptfigur. |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 19.05.10
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