Mors Elling
|
|
Kritik
Es kommt selten vor dass ein skandinavischer Film in Europa Beachtung erhält. Beim norwegischen Kassenschlager 'Elling' traf dies zu. Auch bei seiner Fortsetzung war dies nicht anders. 'Elling - Nicht ohne meine Mutter' ist eigentlich keine wirkliche Fortsetzung. Sie erzählt Ellings Leben vor dem Film 'Elling'. Dies hat zum Vorteil, dass man diesen Film schauen kann, ohne den ersten Teil bzw. 'Elling' zu kennen. Der Nachteil ist jedoch, man weiss wie der Film endet, wenn man den erst erschienenen Teil kennt.
Per Christian Ellefsen glänzt in der Rolle als Elling. Mit viel Mimik und Gestik meistert er diesen Part hervorragend und stellt seinen, doch recht kompliziert darzustellenden Charakter, gut in Szene. Die ellenlangen Auseinandersetzungen mit seiner Mutter und Ellings Drang nach Tradition und Altertum lassen bestimmt kein Auge trocken vor lauter humoristischen Einlagen. Die eher tiefgründigeren Gespräche, die Elling über und mit dem forschen Oberst hat, regen den Zuschauer oftmals zum Nachdenken an und man muss sich eingestehen, dass Elling trotz alledem Recht behält, so wirr seine Aussagen auch klingen mögen.
Die Story ist kurz erzählt. Leider wirkt sie auch sehr kurz im Film selbst. Abgesehen vom überraschenden Schluss hat sie kaum etwas Spannendes zu bieten. Dass dieser Schluss sehr plötzlich und eher unpassend eintrifft, nimmt zudem den letzten Funken Spannung weg. Auch wirkt die ganze Umgebung künstlich und unecht. Das sonnige Mallorca, das wir uns in den Gedanken vorstellen, existiert in diesem Film nicht - was auch bei vielen Filmen gut ist, keine Frage. Bei 'Elling - Nicht ohne meine Mutter' jedoch, wäre ein "Bilderbuch-Mallorca" angebracht gewesen. Das Mallorca aus dem Film ähnelt sehr der tristen Welt in Norwegen, die die Zuschauer bereits am Anfang des Filmes zu sehen bekommen.
'Elling - Nicht ohne meine Mutter' lebt durch seine Dialoge und Charakterdarstellung. Wer also keine Geduld für eben genanntes besitzt und jede Menge Action erwartet, ist mit dieser Komödie falsch bedient. Für alle anderen, besonders Fans ausländischer Filme und solche, die die Hollywood-Projekte verachten, ist dieser Film besonders empfehlenswert und bestimmt sehr unterhaltsam.
Bild Das Bild wirkt an vielen Stellen etwas zu matt und blass. Selbst wenn die Szenen unter strahlend blauem Himmel spielen hat man in einigen Sequenzen das Gefühl, dass bewölktes Wetter herrscht. Folglich leiden auch der Kontrast und die Farben unter dieser Tatsache. Rauschen ist zwar nur wenig vorhanden, doch kann durch die schwache Schärfe das Bild trotzdem nicht überzeugen. |
Sound Die Audiospuren liegen nur im Dolby Stereo 2.0-Format vor, was wenig bis gar kein Platz für atmosphärische Räumlichkeit bietet. Die Dialoge sind aber immer klar und verständlich zu verstehen. Die Musik hingegen kann auch nicht vollständig überzeugen. Sie ist zwar nett komponiert, wird aber in eher unpassenden Sequenzen und oftmals viel zu leise eingespielt, so dass sie fast nicht auffällt und so den gewünschten Effekt nicht erreicht. |
Extras
- Persönliche Begrüssung durch Per Christian Ellefsen an die Schweizer Zuschauer
- Trailer
- Interview mit Per Christian Ellefsen
- Slideshow mit Musik
- Diverse Trailer
Die Extras sind nicht sonderlich sehenswert. Die persönliche Begrüssung durch den Hauptdarsteller an die Schweizer Zuschauer ist wohl das Highlight. Sie erscheint beim Starten der DVD und macht das Schauen des Filmes zu einem persönlichen Erlebnis. Ansonsten gibt es nicht allzu viel zu erwähnen.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Mors Elling |
Genre | Komödie |
Studio | Maipo Film & TV-Produksjon AS |
Verleih | Ascot Elite Entertainment Group |
Laufzeit | ca. 80 Minuten |
FSK | ab 6 Jahren |
Regie | Eva Isaksen |
Darsteller | Per Christian Ellefsen, Grete Nordra, Helge Reiss, Lena Meieran, Christin Borge |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.78:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Stereo 2.0 Norwegisch: Dolby Stereo 2.0 |
Untertitel | Deutsch, Französisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 02.11.04