Shrek 2
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Kritik
Eine Fortsetzung war nach dem Megaerfolg von 'Shrek' eine klare Sache. Doch was sollte man in ein Sequel zu einem solch erfolgreichen Film alles rein packen? Die Macher haben sich wohl dasselbe gefragt und haben, anstatt wie beim ersten Teil auf Märchenveräppelung zu setzten, Paraodien auf Filme und die Popkultur in den Vordergrund gelegt. Natürlich hat es sich DreamWorks auch nicht nehmen lassen wieder gehörig die Konkurrenz von Disney durch den Kakao zu ziehen, etwa wenn Arielle im wahrsten Sinn des Wortes den Haien zum Frass vorgeworfen wird. Trotzdem merkt man den Wandel - spätestens wenn die Oger im Hollywood-ähnliche Weit Weit Weg ankommen wird dies klar. Geschadet hat es dem Film allerdings keinesfalls.
Wie schon beim Vorgänger leihen eine ganze Handvoll Berühmtheiten ihre Stimmen den Charaktern. Mike Myers etwa verkörpert nach wie vor den Raufbolden Shrek, Cameron Diaz die "zierliche" Fiona und Quasselstrippe Eddie Murphy den Esel. Neu dazugekommen sind ebenfalls echte Grössen, teils sogar Schauspiellegenden. In der Rolle des südamerikanisch angehauchten Gestiefelten Katers ist Antonio Banderas zu hören, Ruper Everett verkörpert den Taugenichts Prinz Charming. Fast so königlich wie die Rollen sind auch die Sprecher vom Königsehepaar: John Cleese und Julie Andrews passen perfekt zu ihren Charakteren! Eine echte Wucht ist auch Jennifer Saunders als Gute Fee. Ihre Stimmlage und leichte Rauheit ist ideal für die undurchsichtige Tränkemischerin. In der deutschen Version hat sich ebenfalls nichts verändert, abgesehen von den Neuzugängen. Deshalb erscheint Esther Schweins immer noch als ungeeignet für Fiona. Dafür ist Benno Fürmann mit seinem extra für den Film erlernten spanischen Akzent in der Rolle des Gestiefelten Katers eine Granate.
Aber 'Shrek 2' kann nicht mit seinem Vorgänger mithalten. Warum? Die erste Hälfte ist zu sehr mit alten und nichtwitzigen Spässen belegt. Zwar gibt es auch Knüller wie die ersten fünf Minuten, doch besonders das Familienessen und der Esel nervt. Auch ist die Story mehr als dürftig, die bei der Ankunft in Weit Weit Weg beinahe zum Stillstand kommt. Und der schale Nachgeschmack, dass man am Ende fast genau gleich weit ist, wie am Anfang, lässt sich ebenfalls nicht leugnen. Die Animation ist grösstenteils sehr gut gelungen. Zwar kann der Film da nicht mit 'Findet Nemo' mithalten, da sich die menschlichen Figuren immer noch ziemlich steif bewegen, doch die Lichteffekte und die Detailverliebtheit überzeugt restlos, genauso wie die Gesichtsanimation.
Doch in der zweiten Hälfte kommt der Film richtig in Fahrt, was vor allem dem Gestiefelten Kater und der Guten Fee zu verdanken ist. Das Spektakel steigert sich dann von Minute zu Minute, bis es zu einem grandiosen Showdown kommt. Denn wo sieht man sonst einen Tom Cruise imitierenden Pinocchio oder eine "Holding out for Hero" singende SuperstarFee? Sowieso ist die musikalische Untermalung wie schon beim ersten Teil dank fetzigen, aber auch traurigen Songs beinahe ausnahmslos gelungen. Bleibt zu hoffen, dass DreamWorks in den kommenden 'Shrek'-Filmen mehr Wert auf die Story legt - ansonsten vergeht einem die grüne Lust schnell.
Bild Kaum zu glauben aber wahr: Anfänglich gibt es Klötzchenbildung! Dies legt sich aber schnell und dann zeigt sich das Bild von seiner besten Seite. Die kräftigen, knallbunten Farben (besonders bei den wunderschönen Lichteffekten!) helfen ebenso zu einem plastischen Gesamtbild wie der vorbildliche Kontrast. Ebenfalls auf höchstem Niveau ist die Schärfe, die einem jede Pore auf Shreks Haut und jedes einzelne Haar des Gestiefelten Kater ausmachen lässt. Zwei Daumen hoch dafür! |
Sound Auch der Ton ist sehr gut gelungen: Viele Effekte, die Räumlichkeit durch die Rearspeaker aufkommen lassen, tragen zu einer stimmigen Atmosphäre bei. Ebenso gut fügen sich auch die Stimmen ins Geschehen ein. Bei den häufigen Musikeinlagen kommt der Bass in Schwung, was sonst eher selten vorkommt (etwa beim grossen Feuerwerk vom Ball). Alles in allem eine gute Soundkulisse, die aber mehr direktionale Effekte und Bass vertragen hätte. Übrigens: Von der angekündigten österreichischen Tonspur ist nicht viel zu hören, da diese genau gleich wie die deutsche klingt. Ob es sich dabei um einen Pressfehler handelt oder ob wirklich nur in ausgewählten Sequenzen neu synchronisiert wurde, lässt sich nicht sagen. |
Extras
- 'Far Far Away Idol'
- Die Technik von 'Shrek 2'
- Ein Treffen mit den US-Stars aus Shrek 2
- Ein Treffen mit dem Gestiefelten Kater
- Die Musik von 'Shrek 2'
- Technische Patzer
- Fotogalerie
- DW Kids mit interaktiven Games und Kreativspielen
- Making Of 'Far Far Away Idol'
- Rülps-Lektionen
- Internationale Synchronisation
- Vom Storyboard zum Film
- Musikviedeo "These Boots Are Made For walking"
Hier haben sich die Macher wieder einmal selbst übertroffen: Das 'Weit Weit Weg Idol'-Special ist der absolute Knaller � kaum zu glauben dass Simon Cowell da mitgemacht hat! Auch die weiteren Extras überzeugen, obwohl man mehr auf die Produktion eingehen hätte sollen. Diese eine Dokumentation zum Thema ist nämlich zu oberflächlich gehalten. Die Stimmen aus aller Welt kennt man grösstensteils schon vom ersten Teil. Tipp: Bei der ersten Disc sollte man eine Weile das Hauptmenü stehen lassen. Dann gibt der Esel nämlich aberwitzige Titelvorschläge für den zweiten Teil ab.
Hinweis: Die Verpackung von 'Shrek 2' ist mit Abstand die originellste seit Einführung der DVD! Eine grüne Amarayhülle ist in einen Pappschuber gesteckt, der sich vorne wie bei einem Pop-Up Buch öffnen lässt. Doch der eigentliche Knüller ist, dass man auf der Frontseite des Schubers auf "Drück mich" drücken kann und der Esel dann einen Spruch von sich gibt � inklusive Lichteffekt. Daher: Hut ab vor Universal, die dem 2-Disc Set auch noch ein Booklet spendiert haben. Das ist Kundenfreundlichkeit! Von 'Shrek 2' gibt es zudem eine One-Disc Edition, die mit der ersten DVD identisch ist.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Shrek 2 |
Genre | Animation |
Studio | DreamWorks Animation |
Verleih | Universal |
Laufzeit | ca. 89 Minuten |
FSK | ab 6 Jahren |
Regie | Andrew Adamson und Kelly Asbury |
Stimmen (eng.) | Mike Myers, Cameron Diaz, Eddie Murphy, Antonio Banderas, John Cleese, Julie Andrews, Jennifer Saunders, Rupert Everett |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) / Vollbild (4:3) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 Österreichisch: Dolby Digital 5.1 Türkisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Türkisch |
Anzahl Discs | 2 |
Verpackung | Amarayhülle in aufwändigem Pappschuber |
© rezensiert von Adrian Spring am 05.11.04