Eurotrip
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Kritik
Wenn ein amerikanisches Produzententeam einen Film über Europa dreht, sprüht es meistens nur so von Klischees. Diese machen auch vor ’Eurotrip’ nicht halt: Hooligans in London (natürlich stilecht in einem roten Doppeldeckerbus unterwegs), Pantomimen auf den Strassen von Paris (natürlich mit einem üblen Akzent und Schnauzbart), Bordellbesuche in Amsterdam, preiswertes Feiern in Prag, ein Papstbesuch in Rom und natürlich stramme, deutsche, blonde Männer, die ihre Freizeit natürlich mit FKK-Strand-Besuchen verbringen.
Europäer fassen sich bei solchen Szenen bestimmt an den Kopf, doch solange solche Sequenzen witzig und unterhaltsam inszeniert sind, schaden sie keineswegs. Oftmals lacht schlussendlich der Europäer euphorischer als der Amerikaner, da dieser die Realität Europas bestens kennt. So gehören vor allem die Szenen mit den Hooligans dazu. Nicht nur dass hierbei die Vorstellung der Amerikaner vom europäischen Fussball verdeutlicht wird, sondern auch dass die Mimik und Gestik der Hooligans ziemlich echt, aber dennoch witzig dargestellt wird.
Die Story an und für sich ist übersichtlich aufgebaut. Es ist zwar von Anfang an zu vermuten, dass der erwartete Schluss eintreffen wird, dennoch entzücken vor allem die kleineren Comedyeinlagen und die Spontaneität der Schauspieler, die in dieser Komödie wirklich gut zur Geltung gebracht wird. Aus den vier Hauptdarstellern sticht besonders eine Person ins Auge: Michelle Trachtenberg. Nicht etwa dass sie am Strand in ihrem Bikini eine gute Figur macht, sondern insbesondere deswegen, dass sie schlichtweg den stärksten Charakter darstellt. Alle drei Jungs zusammen hätten nicht eine solch starke Präsenz wie Michelle. Wenn wir gerade von den Jungs sprechen: Schauspielerisch konnte leider nur Scott Mechlowicz überzeugen – und dies auch nur eher bescheiden. Jacob Pitts und Travis Wester hätten bei der Synchronisierung einer Disneyfigur wohl mehr Erfolg als in der Schauspielerei.
Bild Prächtige Farben und ein toller Kontrast sind die positiven Aspekte der Optik. Leider durchpflügt das Bild ständig ein leichtes Rauschen und auch die Schärfequalität kann nicht überzeugen. |
Sound Beinahe die komplette Akustik fällt auf die vorderen beiden Speaker und den Center. Die hinteren Speaker kommen nur bei laut gespielter Musik oder seltener Umgebungsatmosphäre zum Einsatz. Die Konversationen sind jedoch sauber und verständlich gehalten und auch die Geräusche weisen keine Unreinheiten auf. |
Extras
- Audiokommentar
- Unveröffentlichte Szenen
- Verpatzte Szenen
- Making Of der Nacktbade-Szene
- Wie findet man einen Regisseur
- 'Eurotrip' Bootleg
- Song: 'Scotty doesn't know' zum Mitsingen
- Musikvideo: 'Scotty doesn't know'
- Fotogalerie
Wie von Universal gewohnt, besitzen auch One-Disc-Editions an genügend Extras. Besondere Highlights von ’Eurotrip’ sind wohl die unveröffentlichten Szenen. Diese überzeugen durch eine gute Länge, witzigen Einlagen und hätten problemlos im Film selbst ihren Platz behalten können. Auch die verpatzten Szenen und das Nacktbade-Szene sind ein Blick wert. Wer den Film mochte, wird sich über die Extras doppelt freuen.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Eurotrip |
Genre | Teenie-Komödie |
Studio | Dreamworks Pictures |
Verleih | Dreamworks Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 87 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Jeff Schaffer |
Darsteller | Scott Mechlowicz, Jacob Pitts, Travis Wester, Michelle Trachtenberg, Jessica Boehrs |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Türkisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 25.11.04