Ein Budget von gerade mal 125'000 Dollar und ein Szenario, welches eine mal etwas andere Dreiecksbeziehung aufzeigt. Der Independent-Film von Regisseurin Lynn Shelton ('New Girl'), welches ihr vierter Spielfilm auf dem Regiestuhl ist, kommt gängigen Liebeskomödien eigentlich überhaupt nicht nah und präsentiert sich eher von einer dialog-lastigen Seite. Aber offensichtlich hat das Konzept funktioniert, da der Film alleine in den USA über das zehnfache seines Budgets wieder eingespielt hat. Bis auf die kunterbunte Anfangsszene, in der sehr viele Menschen auf einem Haufen vorhanden sind, gehört der Film letztendlich nur drei Akteuren. Die beiden TV Serien-Sternchen Mark Duplass ('The Mindy Project', 'The League') und Rosemarie DeWitt ('United States of Tara', 'Mad Men') sowie Golden Globe-Gewinnerin Emily Blunt ('Der Teufel trägt Prada') spielen Rollen die klar gezeichnet sind und die der Zuschauer auch zu Beginn weg versteht. Offensichtlich wurde den Schauspielern dabei sehr viel freie Hand gewährt, was besonders die Dialogwahl betrifft. Es wirkt so, als hätte man den dreien gesagt: „Die Rollen sind verteilt, ihr kennt euren Standpunkt: Los, macht mal!“. Der Spielraum begrenzt sich dabei auf das Ferienhaus und dessen Umfeld und bringt in dieser Hinsicht nicht viel Abwechslung. Was 'Meine beste Freundin, ihre Schwester und ich' aber letztendlich zu einem guten Film macht, ist die Echtheit. Die Beziehung zwischen den dreien wirkt keineswegs gekünstelt, sondern überaus natürlich und als Zuschauer macht es Spass, den Gesprächen und Reaktionen zu folgen. Allerdings kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem man sich fragt um was es in diesem Film eigentlich geht und kurz darauf platzt die Bombe, welche den Film wieder in eine eindeutige Richtung gleist. Die Schlussszene trifft dann sicherlich nicht auch jedermanns Geschmack, ist verhältnismässig aber doch recht gut gewählt. Dialog-lastig & bescheiden, durch die Echtheit und Spontanität aber absolut einen Blick wert! |