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Inhalt |
Georg Elser (Christian Friedel) hätte die Geschichte verändern können. Dreizehn Minuten haben ihm gefehlt, dann hätte die von ihm gebaute Bombe Adolf Hitler getötet. Doch es kam anders an diesem 8. November 1939 in München. Denn Hitler verlässt den Ort des Attentats zu früh - und Elser scheitert. Vom Kripochef Arthur Nebe (Burghart Klaussner) und SS-Karrierist Müller (Johann von Bülow) wird er in der Folge verhört. Tagelang hält er ihren Fragen stand, bis er schliesslich gesteht und seine Tat schildert. |
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Originaltitel |
Elser |
Produktionsjahr |
2015 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 114 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Oliver Hirschbiegel |
Darsteller |
Christian Friedel, Katharina Schüttler, Burghart Klaussner, Johann von Bülow, Felix Eitner |
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Kritik |
Adolf Hitler war ein grausamer Mensch, darüber ist sich die Welt heute einig. Weshalb die Gefahr dieses Mannes jedoch nicht früher erkannt wurde, diese Frage stellen sich selbst heute noch viele. Falls jemand in der damaligen Zeit den Mut aufgebracht hätte Hitler in seinen Anfängen durch ein Attentat zu töten, hätten alle Geschichtsbücher neu geschrieben werden müssen. Georg Elser war ein solcher Jemand – ein Jemand der es zumindest versuchte. Letztendlich gab es rund zwanzig dokumentierte Attentate auf Hitler, doch die bekanntesten zwei Vorfälle sind bis heute zum einen das professionell vorbereitete Stauffenberg-Attentat (wurde von Bryan Singer in 'Operation Walküre' verfilmt) und eben die mutige Einzelaktion von Georg Elser im Münchner Bürgerbräukeller. Im Gegensatz zur Operation Walküre wurde die Geschichte von Elser erst einmal verfilmt - 1989 vom Oscar-nominierten Klaus Maria Brandauer. Höchste Zeit also, das Thema nach über fünfundzwanzig Jahren wieder aufzugreifen - und so nimmt sich kein geringerer als Oliver Hirschbiegel ('Der Untergang') dem Thema an. Am Drehbuch beteiligt ist auch Fred Breinersdorfer, welcher bereits das Oscar-nominierte 2. Weltkriegsdrama 'Sophie Scholl' geschrieben hat. 'Elser' erzählt die Geschichte nicht linear bis hin zum Attentat, sondern beginnt unmittelbar vor diesem - mit dem Einbau der Bombe. Was folgt sind Verhöre, Anschuldigungen, Folter und ein Geständnis. In Rückblicken wird dann erzählt, wie Elser die Motivation für seine Tat fasste und diese umsetzte. Dieser Wechsel gelingt Hirschbiegel ganz gut. Die zu erwarteten Spannungsfaktoren, sprich die Flucht von Elser oder sein Verstecken vor der Obrigkeit, sind zu keinem Zeitpunkt ein grosses Thema. Dennoch ist der Film spannend geworden, auch wenn im Fokus die Verhöre Elsers stehen - mit dem aus den Geschichtsbüchern bekannten Ausgang. Christian Friedel spielt dabei die Hauptrolle. Der Magdeburger überzeugt dabei und macht seine Arbeit gut. Der einzige Makel am Gesamtwerk ist allerdings sein Tempo. Dieses dürfte ruhig eine Spur höher sein. Da allerdings immer kurz, bevor eine Länge aufzukommen droht, wieder Schwung ins Geschehen kommt, ist dieser Umstand nur halb so tragisch. Ein packendes und einwandfrei geschriebenes
Drama! Toll recherchiert und stark inszeniert! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 18.12.15
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