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Jenny's Wedding
von Mary Agnes Donoghue |
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"Klassische, aber interessant verpackte Coming Out-Story - trotz übertriebenem Kitsch-Finale!" |
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Release: 10. März 2016 |
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Inhalt |
Wann findet Jenny (Katherine Heigl) nur den richtigen Mann? Diese Frage stellen sich ihre Eltern inklusive der kleinen Stadtgemeinde, in der Jenny gross geworden ist, immer wieder. Niemand ahnt, dass Jenny längst die Richtige gefunden hat. Mit Kitty (Alexis Bledel), die alle für Jennys beste Freundin und Mitbewohnerin halten, lebt sie seit Jahren glücklich zusammen. Als Jenny endlich den Mut fasst, ihren Eltern von ihrer Beziehung und ihren frisch gefassten Hochzeitsplänen zu erzählen, reagieren diese alles andere als begeistert... |
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Originaltitel |
Jenny's Wedding |
Produktionsjahr |
2015 |
Genre |
Komödie |
Laufzeit |
ca. 95 Minuten |
Altersfreigabe |
ohne Altersbeschränkung |
Regie |
Mary Agnes Donoghue |
Darsteller |
Katherine Heigl, Alexis Bledel, Tom Wilkinson, Linda Emond, Grace Gummer |
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Kritik |
Die New Yorker Regisseurin Mary Agnes Donoghue wagt sich nach fast fünfundzwanzig Jahren ein zweites Mal auf den Regiestuhl. Ihr Debüt 'Paradise' von 1991 (mit einer neunjährigen Thora Birch und einem zehnjährigen Elijah Wood) überzeugte ganz gut und auch ihre zwei Drehbücher zu Beginn des neuen Jahrtausends ('Weisser Oleander' und 'Die Journalistin') sind gelungen. Grund genug die eigene Karriere noch nicht zu beenden und so entstand nun 'Jenny's Wedding'. In der Hauptrolle ist die zweifache Golden Globe-nominierte Katherine Heigl ('Grey's Anatomy') zu sehen sowie in weiteren Rollen der zweifach Oscar-nominierte Tom Wilkinson ('Michael Clayton') und 'Gilmore Girl' Alexis Bledel. Die Handlung ist im Grund eine klassische Coming Out-Geschichte einer homosexuellen Tochter, welche zu einer Familie gehört, in der alle gespannt warten bis jener Mann vorgestellt wird, mit welchem Heirat und Kinder folgen. Nur ist das in diesem Fall eine Frau und kein Mann. Auch wenn Heigl die Rolle der Jenny hervorragend spielt (und zur Abwechslung mal ihrem klassischen RomCom-Charakter entfliehen kann), gehören die grossen Momente in 'Jenny's Wedding' ihrer Familie. In diesen Reaktionen werden sich wohl viele konservativ eingestellte Elternteile wiederfinden, welche ein Coming Out ihres eigenen Kindes miterlebt haben. Donoghue zeigt Verständnis für beide Seiten. Zum einen die Tochter, welche offen zu ihren Gefühlen stehen möchte, zum anderen die Eltern, welche Angst haben ihr Umfeld und ihre Freunde zu verlieren, da diese voreingenommen das Gefühl haben könnten dass die Eltern bei der Erziehung ihrer Tochter „etwas falsch gemacht“ haben. So sind bei 'Jenny's Wedding' insbesondere der Beginn und das Mittelteil gelungen. Gegen Filmende setzt dann aber leider die „Kitschkanone“ ein und alles kommt so, wie man sich ein Happy End vorstellt. Dieser Umstand ist dann doch etwas gewöhnungsbedürftig, da viele Personen sich zuvor sehr stark von Jenny abgewandt hatten - und jene die immer noch abgewandt sind, werden gegen Ende schlichtweg ignoriert und haben keinen Auftritt beziehungsweise keine Meinung mehr. Für das aufgeklärte Europa ist 'Jenny's Wedding' sicherlich an einigen Stellen unbegreiflich, aber für konservative und streng christlich erzogene US-Amerikaner ist der Streifen ein gelungenes Lernvideo. Klassische, aber interessant verpackte Coming Out-Story - trotz übertriebenem Kitsch-Finale! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 15.03.16
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