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Inhalt |
England 1947. Der berühmte Detektiv Sherlock Holmes (Ian McKellen), 93 Jahre alt, lebt in seinem Landhaus in Sussex. Seit langem in Rente, hält er sich von den Menschen fern und widmet sich vorwiegend der Bienenzucht. In seiner Nähe duldet er nur Haushälterin Mrs. Munro (Laura Linney) und deren Sohn Roger (Milo Parker), den er in die Geheimnisse der Imkerei einweiht. Doch manchmal bedrängen ihn Erinnerungen an vergangene Fälle. Besonders ein Fall, der über fünfzig Jahre zurückliegt, lässt ihm keine Ruhe. |
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Originaltitel |
Mr. Holmes |
Produktionsjahr |
2015 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 100 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 6 Jahren |
Regie |
Bill Condon |
Darsteller |
Ian McKellen, Laura Linney, Milo Parker, Hiroyuki Sanada, Hattie Morahan |
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Kritik |
Die von Arthur Conan Doyle geschaffene Kunstfigur Sherlock Holmes ist zweifelsohne weltbekannt und Protagonist in vier grossen Romanen sowie in über fünfzig Erzählungen - erschienen zwischen 1887 und 1926. Auch zahlreiche Filme zeigen die Brillanz des genialen Kombinierers auf und lassen seine kniffligsten Fälle in actionreicher Optik erstrahlen. Insbesondere Robert Downey Jr. als Holmes und Jude Law als Dr. Watson liessen vor wenigen Jahren in zwei Filmen den Mythos wieder aufleben. Oscar-Preisträger Bill Condon ('Dreamgirls') geht aber nun in eine andere Richtung: Er zeigt den gealterten, sich in Rente befindenden Sherlock Holmes in seinem Landhaus im britischen Sussex. Basierend auf dem Roman von Mitch Cullin verfasste Jeffrey Hatcher ('Die Herzogin') das Drehbuch dazu. In der Hauptrolle: Der zweifach Oscar-nominierte Brite Ian McKellen ('Der Herr der Ringe') - schlichtweg eine geniale Traumbesetzung: Charmant, weise, brillant und humorvoll sarkastisch lässt er Sherlock Holmes auch ohne Zylinder und Pfeife wiedererkennen. Genauso bindet er aber auch gekonnt die voranschreitende Altersdemenz mit ein, welche am begabten Detektiven ganz klar nicht so spurlos vorbeigeht und dagegen angekämpft wird. Ebenfalls mit dabei sind die dreifach Oscar-nominierte New Yorkerin Laura Linney ('Die Geschwister Savage') sowie der kleine Milo Parker ('Robot Overlords') in seiner erst zweiten Kinorolle. Linney blüht entsprechend der Filmlaufzeit immer mehr zur Höchstform auf und Parker kann McKellen trotz seines jungen Alters durchaus das Wasser reichen. Schauspielerisch wird hier also wahre Feinkost geliefert, aber dennoch hat 'Mr. Holmes' mit Problemen zu kämpfen. Diese finden sich in der Geschwindigkeit. Gewissen Zuschauern wird der Film bestimmt zu langsam vorankommen - trotz seines melancholischen Charakters. Da die Hauptgeschichte verhältnismässig wenig Inhalt zulässt, hätte man die zwei zeitversetzten Nebengeschichten (die Japan-Reise und seinen ungelösten Fall) ruhig etwas temporeicher inszenieren dürfen. Gegen Filmende nimmt dann jedoch die Dramatik zu, entschädigt damit vieles und die Darsteller dürfen noch einmal ihr gesamtes Potential ausschöpfen. Dennoch wird man nach dem Film feststellen müssen, dass in den einhundert Minuten Laufzeit verhältnismässig wenig passiert ist. Stellenweise zwar leider arg langsam, aber dank
McKellen und Linney dennoch sehr sehenswert! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 05.05.16
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