Aktuelle Kritiken
The Quiet Girl Aquaman: Lost Kingdom
Avatar - 4K Dolby Vision Limited Steelbook Special Ops: Lioness - 1. Staffel
Ein ganzes Leben Bon Schuur Ticino
Mehr...
 
DVD Suche
 
 
md-press Shop
 
 
Saul fia
von
László Nemes
 

"Unheimlich authentisch, überwältigend intensiv und trotz wenigen Textzeilen überaus fesselnd!"

 
Release: 21. Juli 2016
 
> Kaufen bei Cede.ch
> Kaufen bei Exlibris.ch
 

Inhalt
Saul Ausländer (Géza Röhrig) gehört im KZ Auschwitz zum Sonderkommando. Er ist einer der Häftlinge, die dazu gezwungen werden die Ermordung von Juden vorzubereiten, sie auszuplündern und die Beseitigung der Leichen in den Krematorien zu bewerkstelligen. Saul verrichtet seine Arbeit regungslos, bis er mit ansehen muss wie ein Junge, der die Gaskammer überlebt hat, von einem SS-Mann getötet wird. Fortan kämpft Saul darum, dem Jungen, von dem er behauptet, er sei sein Sohn, ein ordentliches Begräbnis zu ermöglichen.
 
Originaltitel Saul fia
Produktionsjahr 2015
Genre Drama
Laufzeit

ca. 107 Minuten

Altersfreigabe ab 16 Jahren
Regie László Nemes
Darsteller Géza Röhrig, Levente Molnár, Urs Rechn, Todd Charmont, Jerzy Walczak
     
Kritik
Dass der Zweite Weltkrieg schlimm und ausserordentlich tragisch war, ist zweifelsohne eine Tatsache. Die Spitze dieser Grausamkeit bildeten allerdings die vielen Konzentrationslager, in denen zahlreiche Juden und andere, von den Nazis gehasste Minderheiten, eiskalt hingerichtet wurden - egal ob Mann, Frau, Greis oder Kind. Hier, wo viele andere Genre-Filme oftmals wegsehen, spielt sich nun das ungarische Drama 'Son of Saul' ab. Es handelt von Saul Ausländer, welcher im KZ Auschwitz zum Sonderkommando gehört. Er hat damit die undankbare Aufgabe erteilt bekommen, die Vergasung und Ermordung der Gefangenen vorzubereiten, sie danach ihren Wertgegenständen zu berauben und die Leichen zu beseitigen. Regisseur und Autor László Nemes hat dafür eine ganz spezielle Filmmethodik gewählt. Die Kamera ist zu jederzeit überaus nah am Protagonisten dran. Meistens lediglich von der Brust an aufwärts und oftmals nur von hinten gefilmt, sind die Darsteller nur knapp auf dem Bildschirm zu sehen. Das verwendete 4:3-Format sorgt dann zudem dafür, dass jeweils sehr wenig vom Hintergrund zu sehen ist. Dieser wird oftmals verschwommen dargestellt, hält aber zeitgleich eine wichtige und tragende Rolle inne. Zu Beginn des Filmes ist dies noch eher gewöhnungsbedürftig, doch mit der Zeit bekommt man ein beklemmendes Gefühl des hautnahen Miterlebens. Man wird so auf eine funktionierende Art und Weise unweigerlich ins Geschehen miteinbezogen. Wenig Text, keine Filmmusik und das Beibehalten des Originaltons (es wird Ungarisch, Jiddisch und Deutsch gesprochen) sorgen zudem für ein ungeheures Gefühl der Authentizität. So wird 'Son of Saul' wahrhaftig zu einem der authentischsten Zweitweltkriegs-Dramen überhaupt und geht zweifelsohne bei jedem unter die Haut. Sowohl bei den Oscars wie auch bei den Golden Globes konnte der Film in der Sparte „Bester Fremdsprachiger Film“ die Auszeichnung mit nach Hause nehmen. Hinzu kommen weltweit fast fünfzig (!) weitere Filmpreise, von welchen stolze vier Stück am Cannes Film Festival gewonnen werden konnten. Umso beachtlicher ist dieser Erfolg, wenn man bedenkt dass es sich hierbei um das Spielfilmdebüt von László Nemes handelt. 'Son of Saul' ist filmtechnisch sehr gelungen, ist aber bestimmt nichts für schwache Gemüter, da er sich den historischen Fakten gnadenlos stellt und das Geschehen so zeigt, wie es sich tatsächlich zugetragen hat. Unheimlich authentisch, überwältigend intensiv und trotz wenigen Textzeilen überaus fesselnd!
 

Schärfe
Farben/Kontrast
Rauschfreiheit

Raumklang
Verständlichkeit
Bass

 
Verleih Impuls Home Entertainment
Anzahl Discs 1
Verpackung Bluray-Hülle
Bild 4:3 (1.37:1)
Ton Ungarisch/Jiddisch/Deutsch: DTS-HD Master Audio 5.1
Untertitel Deutsch, Englisch, Türkisch, Englisch (für Hörgeschädigte)
 


Umfang
Infogehalt
Originalität

- Audiokommentar
- Unveröffentlichte Szenen
- Fragerunde im Museum der Toleranz

Die Extras bestehen aus einem Audiokommentar mit Regisseur Làszló Nemes, Schauspieler Géza Röhrig und Kameramann Mátyás Erdély, welche sich auch gleich einer Fragerunde im Museum der Toleranz stellen.

© rezensiert von Philipp Fankhauser am 29.07.16
Unser Wertungssystem

Zurück zur vorherigen Seite