Zugegeben, die Erwartungen an einen Film mit dem Originaltitel '10 Rules for Sleeping Around' und der deutschen „Übersetzung“ 'Sex Couch' sind nicht allzu hoch. Doch was hier Regisseur Leslie Greif (welcher eigentlich in erster Linie Produzent ist) in seinem dritten Film bietet, ist wahrhaftig enttäuschend. Seit über dreissig Jahren produziert Greif Filme, Serien und Dokumentationen - und alle sieben bis neun Jahre setzt er sich auch mal selbst auf den Regiestuhl. Weshalb? Diese Frage bleibt wohl ungeklärt. Denn auch wenn er das Drehbuch dazu die letzten zwei Male selbst schrieb, scheint nicht wirklich viel Arbeit dahinterzustecken. Es will ganz einfach Sex zu schnellem Geld gemacht werden. Dies ist auch bei 'Sex Couch' nicht anders. Diese „Nicht-Liebe zum Detail“ bemerkt man bereits in den ersten Filmminuten: Eine Luftaufnahme von New York dient als Intro. Schade nur, dass dabei die ganze Zeit die Spiegelung des Helikopter-Fensters, durch welches gefilmt wurde, zu sehen ist. Anschliessend werden nach und nach die verschiedenen Charaktere eingeführt, was zeitlich eigentlich ganz gut aufeinander abgestimmt ist. Doch aufgrund der extremen Eintönigkeit der einzelnen Figuren, wird es nach den vier Protagonisten sehr schwierig die Beziehungen zu allen anderen Darstellern zuzuordnen. Leslie Greif möchte offensichtlich darauf hinaus, dass in besagtem Ferienhaus alles drunter und drüber geht. Fettnäpfchen soll an Fettnäpfchen gereiht sein, Notlüge auf Notlüge folgen und da sich nicht alle Personen im Haus kennen, darf man sich auch mal als jemand anderes ausgeben. Doch leider funktioniert nichts wie geplant. Der Zuschauer kann den Ideen und Handlungen der Protagonisten kaum folgen. Vermeintliche Zufälle wirken gestellt, auch Unlogik macht sich breit und immer wieder artet alles in einer kleinen Party aus, welche irgendwie von niemandem wirklich angeordnet wurde. Zudem stehen die besagten 10 Regeln nie wirklich im Fokus. Die meiste Beachtung erhalten diese nach dem Abspann, wo sie sauber nummeriert und aufgelistet sind - und dort dem Zuschauer erst richtig bewusst werden. Am meisten beeindruckend an 'Sex Couch' ist, dass Leslie Greif mit Tammin Sursok ('Pretty Little Liars'), Virginia Williams ('How I Met Your Mother'), Chris Marquette ('The Girl Next Door') und Jesse Bradford ('Flags of Our Fathers') vier viel zu gute Akteure für diese Art Film engagieren konnte. Da liess Leslie Greif wohl seine Produzenten-Beziehungen spielen - was er offensichtlich auch viel besser kann als Regieführen und Drehbuchschreiben. Der Film hat zwar so einiges vor, erreicht davon
aber kaum etwas. Schade um die investierte Zeit |