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Hardcore Henry
von Ilya Naishuller |
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"Zwar ist der ganze Film auf die Action aus der
Ich-Perspektive ausgerichtet - doch es gefällt!" |
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Release: 8. September 2016 |
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Inhalt |
Henry ist eigentlich tot, wird von seiner Frau Estelle (Haley Bennett), einer Ärztin und Wissenschaftlerin, aber zurück ins Leben geholt. Dabei ersetzt sie ihm auch einige seiner lädierten Extremitäten durch Hightech-Prothesen. Das Problem: Henry kann sich an nichts erinnern. Doch damit noch nicht genug. Henrys Frau wird entführt und auf ihn fortan Jagd gemacht. Getreu dem Motto "Blut schlucken und schlucken lassen" bleibt Henry nichts anderes übrig, als bis zum finalen "Game Over" all seine Widersacher plattzumachen. |
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Originaltitel |
Hardcore Henry |
Produktionsjahr |
2015 |
Genre |
Action |
Laufzeit |
ca. 96 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 18 Jahren |
Regie |
Ilya Naishuller |
Darsteller |
Sharlto Copley, Danila Kozlovsky, Haley Bennett, Tim Roth, Andrei Dementiev |
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Kritik |
Ein wirklich mutiges Debüt. Nicht etwa weil es sich bei 'Hardcore' um den ersten Spielfilm von Regisseur und Drehbuchautor Ilya Naishuller handelt, sondern auch weil der Streifen eine Art der Filminszenierung nutzt, welche bisher in dieser Form noch nie so konsequent angewendet wurde. Sprich: Bei 'Hardcore' ist man als Zuschauer mittendrin statt nur dabei - und betrachtet das Geschehen stets aus den Augen des stummen Protagonisten. Bei einem rasanten Actionfilm führt dies entweder zu massiver Übelkeit - oder zu einem besonderen und faszinierenden Erlebnis. Glücklicherweise trifft bei 'Hardcore' Zweiteres zu, welches einem guten Händchen bei der Inszenierung zu verdanken ist. 'Hardcore' trifft stets die ideale Dosis der Rüttelkamera-Fahrten. Die Blickrichtung des Protagonisten ist stets so ausgerichtet, dass alles Essentielle der Szene immer gut zu erkennen ist. Dieser Aspekt macht dann auch alle Handlungen und Reaktionen von Henry nachvollziehbar. Dazwischen mischen sich immer wieder Dialogszenen, welche aufgrund der Tatsache dass Henry stumm ist, ebenso im richtigen Mass daherkommen. 'Hardcore' ist natürlich voll und ganz auf seine Filmtechnik abgestimmt. Die Actionszenen sollen rasant wirken und so kommt es nicht selten vor, dass die Aneinanderreihung von glücklichen Zufällen eine unnatürlich hohe Wahrscheinlichkeit hat. Dies führt zwar dazu dass der Spannungspegel sinkt (da es so scheint, dass wirklich nichts schief gehen kann), doch der Genuss der beeindruckenden Bilder steigert sich dadurch natürlich. Lässt sich ein Schauspieler in einem Actionfilm von einem Hochhaus abseilen nimmt man das zur Kenntnis - erlebt man es allerdings aus den Augen dieses Protagonisten hautnah mit, hat diese Szene natürlich eine ganz andere Wirkung. So kann man getrost behaupten, dass 'Hardcore' wesentlich schlechter ausgefallen wäre, wäre er herkömmlich gefilmt worden. Denn das knappe Budget von zwei Millionen US-Dollar bietet schlichtweg keine solide Basis, um im hart umkämpften Actionfilm-Markt Genrereferenzen zu produzieren. Hinzu kommt auch die Story noch ein (oder zwei) mal überarbeitet hätte werden sollen, da sie an einigen Stellen nicht ganz so schlüssig und ausgewogen wirkt. Dennoch: 'Hardcore' ist ein Erlebnis, was man sich als Actionfilm gönnen sollte. Zwar ist der ganze Film auf die Action aus der
Ich-Perspektive ausgerichtet - doch es gefällt! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 28.09.16
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