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Inhalt |
Der junge, ambitionierte Arzt Dr. Robert Laing (Tom Hiddleston) zieht in eine luxuriöse neue Wohnung in einem anonymen Miethochhaus, in dem schnell eine klare Hierarchie zu erkennen ist. Ganz unten wohnen die Besitzlosen, je weiter man nach oben kommt desto wohlhabender werden die Bewohner. Ganz oben residiert Mr. Royal (Jeremy Irons), der Architekt und Besitzer des Wolkenkratzers. Schnell wird Laing in diesen scheinbar lebendigen Organismus hineingezogen und er muss feststellen, dass die zivilisatorische Decke verdammt dünn ist. |
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Originaltitel |
High-Rise |
Produktionsjahr |
2015 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 118 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 16 Jahren |
Regie |
Ben Wheatley |
Darsteller |
Tom Hiddleston, Jeremy Irons, Sienna Miller, Luke Evans, Elisabeth Moss |
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Kritik |
Und wieder stellt sich jemand der Herausforderung, einen unverfilmbar geltenden Roman zu verfilmen. Dieses Mal ist es der britische Regisseur Ben Wheatley, welcher sich am 1975 erschienenen Romans 'High-Rise' von James Graham Ballard zu schaffen macht. Im Zentrum des Werkes steht ein gigantisches Hochhaus, in welchem rund zweitausend Personen wohnen. Sie funktionieren als isolierte Gemeinde und sind vom Rest der Gesellschaft abgeschnitten. Je höher man im Hochhaus wohnt, desto höher ist der Status einer Person: Die Reichen wohnen oben, die Armen wohnen unten. Demzufolge kristallisieren sich nach Sigmund Freud's 'Es, Ich und Über-Ich' schon bald drei Protagonisten heraus, welche das Geschehen prägen: Richard Wilder als Es, Robert Laing als Ich und Architekt sowie Attika-Besitzer Anthony Royal als Über-Ich. Wie diese Verweisung zum weltbekannten österreichischen Psychologen bereits vermuten lässt, erwartet den Zuschauer mit 'High-Rise' keine leichte Kost. Das prominent-talentierte Cast um Tom Hiddleston ('The Avengers'), Oscar-Preisträger Jeremy Irons, Golden Globe-Nominierte Sienna Miller sowie Golden Globe-Preisträgerin Elisabeth Moss lässt zwar ein kommerzielles Actiondrama vermuten, doch 'High-Rise' ist in erster Linie ein Werk, in dem man sein Hirn nicht auf Halb-Standby stellen kann. Wer sich dessen aber bewusst ist, dem präsentiert sich ein toll inszeniertes, mit vielen Stilelementes versehenes Kunstwerk. Die auseinanderklaffende Schere zwischen den einzelnen Schichten gibt wahrhaftig den Ton an und sorgt für viele Anekdoten, die zweifelsohne zum Nachdenken anregen. Der Zerfall der gesamten Schicht-Unterteilung, mit dem Übergang zu kompletter Anarchie passiert dann aber doch etwas gar schnell - und die Folgerungen daraus werden sich nicht jedem Zuschauer erschliessen. Doch letztendlich darf man 'High-Rise' dennoch als gelungen bezeichnen - und für alle Psychologie-Studenten ist es eine wertvolle Lehrstunde. Kein Actiondrama, aber ein stilvoll inszeniertes
Werk über psychosoziale Aspekte nach Freud! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 25.11.16 Unser Wertungssystem
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