The Butterfly Effect
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Kritik
Von der ersten Sekunde an fesselt 'Butterfly Effect' den Zuschauer. Dies gelingt ihm durch einen kleinen Trick: Der Film beginnt nämlich kurz vor dem Ende und zeigt die eigentliche Geschichte als Rückblende. Doch im Grunde besteht der Film nur aus Rückblenden, da es das zentrale Thema des Films darstellt. Mit dem ominösen Tagebuch kann Hauptfigur Evan nämlich in seine Vergangenheit reisen und diese verändern. Wenn er allerdings wieder in die Gegenwart zurückkehrt, ist alles anders als zuvor. Warum? Der Filmtitel verrät es: Der so genannte Schmetterling Effekt (oder eben Butterfly Effect) der Chaos Theorie besagt, dass selbst der Flügelschlag dieses Tieres am anderen Ende der Welt einen Tornado auslösen kann. Und obwohl es im Film nicht um Naturkatastrophen geht, wird einem eindrücklich bewiesen, dass dies stimmt.
Die Inszenierung ist ebenfalls auf gutem Niveau: Mit gelungenen Kameraeinstellungen und stimmungsvoller Musik überkommt einen oftmals Gänsehaut oder man zuckt erschrocken zusammen. Storytechnisch baut 'Butterfly Effect' wie bereits erwähnt auf Rückblenden auf. Interessant ist in denen, dass man so die Black Outs von Evan mitbekommt und nicht genau weiss, ob es hier doch um Schicksal geht. Doch in den Momenten, als dies eindeutig zu sein scheint, verliert sich der Film in Logiklöchern und übergeht eine vernünftige Antwort. Sowieso wird vorausgesetzt, dass man viel selber interpretiert, anstatt ansatzweise eine Auflösung zu bieten. Schauspieltechnisch bietet der Film solide Leistungen von Ashton Kutcher und seinem Co-Star Amy Smart. Besser zu gefallen weiss Elden Henson als Kollege Lenny, der nach jeder Vergangenheitsänderung eine andere Rolle einnehmen und somit sein schauspielerisches Talent besser zeigen kann.
Was den Film besonders interessant macht, ist die Moral. Diese zeigt sich aus den Manipulationen der Vergangenheit. In gewissen Fällen hat es Evan prächtig, dafür müssen andere leiden. Manchmal ist es aber auch genau umgekehrt: Ihm wird ein schweres Schicksal auferlegt, dafür haben es alle anderen gut. Somit steht der Hauptcharakter in einem Konflikt mit sich selbst, was ihm wichtiger ist: Er oder die anderen. Diese Punkte heben 'Butterfly Effect' angenehm von anderen Filmen des Genres ab. Trotzdem gibt es durch die Logiklöcher und andere Ungereimtheiten kleinere Einbussen in Sachen Wertung. Wer allerdings anspruchsvolles Kino zum Mitdenken mag, kann mit diesem Film fast nichts falsch machen.
Bild Das oftmals dunkle Bild ist im Hintergrund leicht verrauscht. Die Schärfe ist aber solide und die Farben spiegeln den Look des Films gut wider. Allerdings hätte man sicherlich noch etwas mehr Aufwand in ein rauschfreies Bild stecken können. |
Sound Hier erreicht 'Butterfly Effect' beinahe die Höchstnote: Dank vielen Umgebungs- und sogar Stimmgeräuschen lebt der Raumklang ständig. Jedes Mal, wenn Evan eine Zeitreise antritt, kommt es zu einem neuen Highlight, da man unweigerlich mitgerissen wird. Der Bass und auch die Musik tun ihr Übriges zum tollen Gesamteindruck. Nur selten kommt eine Surroundflaute auf. |
Extras
- Die Psychologie und Wissenschaft der Chaostheorie
- Die Geschichte und Faszination von Zeitreisen
- Fact Track
- Directors Cut des Films (Original mit Untertitel)
- Audiokommentar von Regie und Autoren
- Nicht verwendete / alternative Szenen
- Der kreative Prozess
- Storyboard-Galerie
- Trailer
Highlight der Extras ist der Directors Cut des Films mit einer tollen neuen Szene in der ersten Filmhälfte und einem komplett anderen Ende. Hier kommt noch eindrücklicher die Frage von Moral und Ethik zum Vorschein. In den alternativen Szenen gibt es noch zwei weitere Enden, die aber glücklicherweise nicht verwendet wurden. Auch toll sind die beiden Dokumentationen über die Chaos Theorie und Zeitreisen. Hier erfährt man sehr vieles zu diesen beiden berühmten Begriffen. Auch der Rest der Boni ist toll, nur die Produktion des Films selbst kommt etwas zu kurz.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | The Butterfly Effect |
Genre | Sci-Fi Thriller |
Studio | New Line Cinema |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 109 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Eric Bress und J. Mackye Gruber |
Darsteller | Ashton Kutcher, Amy Smart, Eric Stoltz, William Lee Scott, Elden Henson, Logan Lermann |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte |
Anzahl Discs | 2 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 13.02.05