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Ma vie de Courgette
von Claude Barras |
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"Eigenwillig und bunt, aber für einen Animations-
film eine bemerkenswerte Tiefe und Intensität!" |
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Release: 10. August 2017 |
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Inhalt |
Icare ist zehn Jahre alt, als seine Mutter plötzlich und für alle überraschend verstirbt. Da es keine nahen Verwandten gibt die sich um den Jungen kümmern können, wird er in ein Waisenhaus verwiesen. Hier trifft er auf weitere Kinder, die alle - genauso wie er - schon früh vom Leben auf eine harte Probe gestellt wurden. Icare möchte Zucchini genannt werden, da ihn seine Mutter auch immer so nannte. Kann er es schaffen, sich in die Menge der unterschiedlichen Waisenhaus-Schicksale zu integrieren, um so einen Familienersatz zu finden? |
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Originaltitel |
Ma vie de Courgette |
Produktionsjahr |
2016 |
Genre |
Animation |
Laufzeit |
ca. 66 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 6 Jahren |
Regie |
Claude Barras |
Darsteller |
Gaspard Schlatter, Sixtine Murat, Paulin Jaccoud, Michel Vuillermoz, Raul Ribera |
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Kritik |
Wenn man auf das Animations-Juwel 'Mein Leben als Zucchini' nicht bereits am Cannes Filmfestival 2016 aufmerksam geworden ist, hätte man es spätestens am Europäischer Filmpreis 2016 merken sollen. Hier konnte der Schweizer Film von Claude Barras bereits den Preis für den Besten Animationsfilm gewinnen. Doch so richtig los mit den Preisauszeichnungen ging es dann im Frühjahr 2017: Neben einer Oscar- und Golden Globe-Nomination gewann 'Mein Leben als Zucchini' den französischen César sowie den amerikanischen Satellite Award als Bester Animationsfilm. Auch der Schweizer Filmpreis konnte im März 2017 gewonnen werden: Und dies sogar als "Bester Film" überhaupt. Nun erscheint der Streifen fürs Heimkino - und die (vermutlich vielen) Zuschauer, welche den Film im Kino verpasst haben, können nun mit ihren grossen Erwartungen Barras Stop-Motion-Werk geniessen. Und sie werden belohnt, denn der Hype um 'Mein Leben als Zucchini' ist durchaus berechtigt. Zwar dauert der Film nur etwas länger als eine Stunde, entwickelt aber in dieser Zeit eine ungemeine Intensität - auch die Figurenzeichnung und -entwicklung ist bemerkenswert. Inhaltlich ist 'Mein Leben als Zucchini' zwar nichts Weltbewegendes (basierend auf Gilles Paris' Roman 'Autobiografie einer Pflaume'), aber dennoch tiefgründiges Dramakino vom Allerfeinsten - auch wenn es sich „nur“ um einen Animationsfilm handelt. Der Film spricht zwar durchwegs sehr schwere Themen an (Elternverlust, Freundschaft, Selbstfindung), aber die Kernaussage des Films, dass Kinder sehr oft intelligenter sind als man denkt, fungiert sehr gut mit der Story. Die schwermütige Grundstimmung hält sich zudem die Waage mit der bunten und doch eher speziell designten Animationswelt. Viele Szenen sind auch mit dabei die zum Schmunzeln anregen - trotz der grossen Melancholie. Alles wirkt ausgeglichen, aufeinander abgestimmt, was letztendlich auch für das intensive Filmerlebnis hauptverantwortlich ist. 'Mein Leben als Zucchini' wurde daher zurecht mehrfach ausgezeichnet - auch international. Denn die Botschaft des Films funktioniert bei jedem Zuschauer - und wird auf der ganzen Welt seine Empfänger finden. Eigenwillig und bunt, aber für einen Animations-
film eine bemerkenswerte Tiefe und Intensität! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 13.09.17
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