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Un sac de billes
von Christian Duguay |
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"Die Schrecken des 2. Weltkriegs, aus der Sicht jüdischer Kinder! Einfühlsam und tiefbewegend!" |
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Release: 17. Januar 2018 |
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Inhalt |
Paris, 1941. Weil es in der besetzten Hauptstadt zu gefährlich geworden ist, plant die jüdische Familie Joffo die Flucht nach Südfrankreich, das noch nicht in deutscher Hand ist. Eine gemeinsame Reise wäre zu auffällig, daher schicken die Eltern den zehnjährigen Joseph (Dorian Le Clech) und seinen älteren Bruder Maurice (Batyste Fleurial) allein auf den Weg. Ein gefährliches Abenteuer, denn niemand darf erfahren dass sie Juden sind. Dank ihres Einfallsreichtums schaffen sie es aber immer wieder, den Besatzern zu entkommen. |
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Originaltitel |
Un sac de billes |
Produktionsjahr |
2017 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 112 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Christian Duguay |
Darsteller |
Dorian Le Clech, Batyste Fleurial, Patrick Bruel, Elsa Zylberstein, Christian Clavier |
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Kritik |
Über vierzig Jahre nach dem Erscheinen des französischen Originals, kam vor rund einem Jahr das Remake zu Jacques Doillons 'Un sac de billes' eine Neuauflage in die Kinos. Es handelt sich dabei um eine französisch-kanadisch-tschechische Ko-Produktion, welche mit einem Budget von über zwanzig Millionen US-Dollar zu Buche schlägt. Das Cast ist allen nicht-französischen Zuschauern wohl eher weitestgehend unbekannt, bis auf Christian Clavier - welchen wohl einige noch als Astérix der 'Astérix & Obélix'-Realverfilmungen kennen. Die wichtigsten Darsteller von 'Un sac de billes' sind aber ganz klar die zwei Brüder Joseph und Maurice, gespielt von Dorian Le Clech und Batyste Fleurial. Für beide ist es jeweils erst ihr zweites Film-Engagement und zudem ihre erste bedeutende Rolle überhaupt. Hinzu kommt, dass ihr Debütkinofilm keine leichte Kost ist: Es geht um die Judenverfolgung in Frankreich während des Zweiten Weltkriegs, welcher auf dem autobiografischen Roman von Joseph Joffo (einer der beiden Brüder) aus dem Jahre 1973 basiert. Dabei wird insbesondere klar, via rabiat die Nazis damals auch gegen Kinder vorgingen. Ein Jude ist ein Jude, egal welches Alter oder welches Geschlecht er oder sie hat. Nicht nur einmal wird man als Zuschauer ein fassungsloses Kopfschütteln von sich geben - auch insbesondere deswegen, da alles Erzählte auf wahren Ereignissen beruht. Daher geht 'Un sac de billes' über seine fast zweistündige Laufzeit sehr unter die Haut. Das Thema der Selbstverleugnung ist omnipräsent und besitzt stets eine tragische Tiefe. Regisseur Christian Duguay schafft es zudem, den Film stets aus Kinderaugen zu erzählen. Es gibt zwar viele brutale Szenen wie Verhöre, Erschiessungen und leer zurückkommende Transportzüge aus dem KZ. Aber die Kamera hält selten drauf - so wie Kinder auch oftmals ihren Kopf wegdrehen und die Augen schliessen wenn etwas furchtbares passiert. Aber auch die Cleverness der beiden Jungs ist gut eingefangen und zeigt auf, dass sie ihr Überleben nicht nur sehr glücklichen Zufällen zu verdanken haben. Insgesamt sehr sehenswert und auch für (ältere) Kinder geeignet. Die Schrecken des 2. Weltkriegs, aus der Sicht jüdischer Kinder! Einfühlsam und tiefbewegend! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 24.01.18
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