Ob künstliche Intelligenz etwas Gutes oder etwas Schlechtes ist, darüber wird seit Jahren heftig diskutiert. Ein Haushaltsroboter, welcher eigenständig Probleme bearbeiten kann, ist natürlich wünschenswert. Systeme, welche mit Künstlicher Intelligenz ausgestattet sind, bilden sich aber auch laufend weiter - und im Gegensatz zum Menschen, welcher mal gerne ein Auge zudrückt, kennen KI-gesteuerte Roboter keine Ausnahmen. Stellt zum Beispiel das System fest, dass x-hundert Menschen sterben müssen um Region XY fruchtbarer zu machen, werden diese ohne mit der Wimper zu zucken effizient eliminiert. Der Film 'Singularity' treibt nun diesen Gedanken auf die Spitze. Ein hyperintelligentes System stellt eine Sekunde nach seiner Instandsetzung fest, dass der Mensch der Grund allen Übels auf der Welt ist - und macht daher mit allen steuerbaren Kriegsinstanzen Jagd auf sie. Nur wenige Menschen überleben und sind seither auf der Flucht. Die Story klingt bis hier hin ganz interessant und bietet viel Potential für eine tolle Geschichte. Doch leider wird sie von Anfang an von Regisseur und Autor Robert Kouba falsch angegangen. Der junge Kurzfilm-Regisseur konzentriert sich in seinem ersten abendfüllenden Spielfilm leider nicht auf die Flucht der Überlebenden, sondern auf die zwei Erfinder von Kronos, welche als weit über einhundertjährige "Terminator-Verschnitte" immer noch leben. Durch einen sehr menschenähnlichen Roboter (welcher von sich selbst denkt, ein Mensch zu sein), möchten sie die Psyche der überlebenden Menschen verstehen und ihre Geheimnisse kennen lernen. Die Ausgangslage ist daher folgende: Nicht alle Flüchtlinge sind Menschen und die übermächtigen Bösen wollen gar nicht die vollkommene Zerstörung der Erde (obschon die KI-Systeme genau dieses Ziel verfolgen - wären sie programmiert, wären sie ja keine KI-Systeme mehr). Man sieht: Bereits nach wenigen Minuten stellt sich der interessierte Zuschauer zahlreiche Fragen - und es kommen fast alle paar Minuten neue Fragen hinzu. Diese sorgen dann früher oder später für Logikfehler, welche den Filmgenuss enorm schmälern. Hinzu kommt dass die Effekte zwar ansehnlich sind, aber bei weitem nicht mit heutigen SciFi-Blockbustern mithalten können. So beginnt der Film zwar stark und interessant, flacht dann aber sehr bald zu einem komplizierten, unlogischen Schlagabtausch der Menschlichkeit zwischen Mensch und Roboter. Ein mutiger, da anspruchsvoller Debütfilm von Robert Kouba, aber für alle eingefleischten Fans des SciFi- und Abenteuer-Genres eine kaum schön zu redende Enttäuschung. Logikfehler und viele Fragezeichen dominieren den gesamten Film - trotz interessantem Plot! |