William H. Macy ist zweifelsohne eine Hollywood-Ikone. Der Oscar-Nominierte ist bereits seit über fünfzig Jahren im Filmbusiness tätig und wirkte in den neunziger Jahren in zahlreichen, bedeutenden Werken wie 'Fargo', 'Magnolia' und 'Pleasantville' mit. Auch hat er den Sprung geschafft, die heutige Zuschauer-Generation zu begeistern: Mit der bereits in der neunten Staffel befindlichen TV-Serie 'Shameless', für welche er bereits zweimal Golden Globe-nominiert wurde. Als Regisseur präsentierte er vor vier Jahren sein Kinodebüt 'Rudderless', welches auch ganz ordentlich bei Publikum und Kritikern ankam. Nun will er sich erneut auf dem Regiestuhl beweisen und präsentiert mit 'Mister before Sister' eine waschechte RomCom. Mit Mit Kate Upton ('Die Schadenfreundinnen') und Alexandra Daddario ('Baywatch') konnten zudem zwei junge Frauen verpflichtet werden, welche nur schon durch ihr Aussehen die Kinosäle füllen werden - und leider ist dies wohl auch bereits das gesamte Konzept hinter 'Mister before Sister'. Es geht um zwei bildhübsche Frauen, die um einen bildhübschen Mann buhlen. Das zeitgemässe Frauenbild bleibt dabei leider vollends auf der Strecke. Kate (Alexandra Daddario) und Meg (Kate Upton) geizen nicht mit ihren Reizen und setzen ihre Körper immer wieder dazu ein, die Männer zu ihren Gunsten zu manipulieren. Eine Abweichung dieses Konzepts gibt es über die vollen neunzig Minuten leider nicht. Dies sorgt zwar für eine solide Kurzweil und unterhaltsame neunzig Minuten, doch blickt man etwas hinter die Kulissen, hat 'Mister before Sister' leider überhaupt nichts zu bieten. Die Figuren sind blass, lediglich auf ihre Körper reduziert und besitzen keinerlei Persönlichkeit. Dies spielt sicherlich Kate Upton in die Karten, welche wieder mehr in die Kamera lächelt als schauspielert, doch Alexandra Daddario kann weitaus mehr. Sie ist auch durchwegs bemüht, das Maximum aus ihrer Filmfigur herauszuholen. Doch bis auf eine witzige Heissluftballonfahrt und den Szenen mit ihrem Boss (herrlich gespielt von Rob Corddry), kann sie ihr darstellerisches Können leider kaum beweisen. Die Bikini-Szene im Hotel in St. Louis setzt dann dem Ganzen noch die Krone auf und Verfechter der #metoo-Debatte werden dabei wohl die Hände verwerfen. Und ja, den titelgebenden Mister gibt es ja auch noch: Matt Barr ('One Tree Hill'). Doch dieser wird noch mehr zum Objekt degradiert als die beiden Damen und hat bis auf die Schlussszene gar nie die Chance, seiner Figur Leben einzuhauchen. Was am Schluss bleibt: Eine solide RomCom, welche das Publikum mit zahlreichen Gags und viel Kurzweil zu unterhalten weiss. Doch von einem William H. Macy haben die Zuschauer mit Sicherheit etwas mehr erwartet. Eine normale RomCom, gefüllt mit Klischees,
Flachwitzen und vielen hübschen Darstellern! |