"…und jährlich grüsst ein Woody Allen-Film". Der vierfache Oscar-Gewinner aus New York dreht seit 1966 Kinofilme und präsentiert seit 1982 (ohne Unterbruch) jährlich einen neuen Streifen. In den letzten Jahren sind ihm mit 'Magic in the Moonlight', 'Irrational Man' und 'Café Society' zwar nicht mehr die ganz grossen Würfe gelungen, doch die Stars stehen nach wie vor Schlange, um in einem seiner Filme mitwirken zu dürfen. Im vergangenen Jahr waren die Oscar-Preisträgerin Kate Winslet, der Emmy-Nominierte Jim Belushi, die junge Britin Juno Temple ('Abbitte') sowie Superstar Justin Timberlake mit von der Partie. 'Wonder Wheel' ist nach dem gleichnamigen Riesenrad von Coney Island benannt und spielt sich auch in besagtem Freizeitpark ab. Bereits die Eröffnungssequenz ist sinnbildlich für die Farbenpracht und die hohe Detailverliebtheit der bunten Bonbon-Welt von Coney Island in den Fünfzigerjahren. All die farbenfrohen Fahrgeschäfte in Betrieb zu sehen, die glücklichen Familien am Schlendern zu beobachten und Matrosen, die an Schiessständen Rosen für ihre Liebsten gewinnen - hier hat der Film seine grosse Stärke. Das Setting ist einzigartig und lässt auf einen interessanten und abwechslungsreichen Film hoffen. Die eigentliche Handlung ist dann aber eher im Stil eines melodramatischen Kammerspiels zwischen den vier Protagonisten Ginny, Humpty, Carolina und Mickey. Dies wäre nicht weiter schlimm, doch das Problem dabei ist, dass alle Figuren entweder unsympathisch (Ginny, Humpty) oder künstlich (Carolina, Mickey) wirken. So wird die dringend benötigte emotionale Tiefe bei einem Kammerspiel in dieser Form, leider nie erreicht. Dies führt dazu, dass die Handlung mehr oder weniger vor sich hinplätschert, da dem Zuschauer die Schicksale der Figuren eher gleichgültig erscheinen. Das erste Mal wirklich interessant wird es erst ab der Filmhälfte, wo Ginny, die eine Affäre mit Mickey hat, dahinter kommt dass sich Carolina und besagter Mickey ebenfalls näher kommen. Hier kommt etwas Feuer ins Geschehen und peppt die Handlung auf. Doch aufgrund der verschlafenen Figurenzeichnung in der Laufzeit zuvor, wird aus 'Wonder Wheel' dennoch nicht das ganz grosse Werk - aber immerhin ein ansehnliches Drama mit einem tollen Setting und grossartigen Darstellern. Optisch hinreissend inszeniert, aber trotz tollen
Schauspielern fehlt leider die emotionale Tiefe! |