Als Hollywoods Poker-Prinzessin wurde sie bekannt: Molly Bloom. Sie organisierte in Los Angeles und New York von April 2013 bis Mai 2014 zahlreiche Poker-Turniere, welche nur ein Ziel hatten: So exklusiv wie möglich sein und die Reichen und Schönen um Millionenbeträge spielen zu lassen. Leonardo DiCaprio, Ben Affleck und Tobey Maguire waren nur einige von ihrer prominenten Spieler-Liste. Mit Trinkgeldern von gesamthaft vier Millionen US-Dollar verdiente sich Bloom in diesem Jahr eine goldene Nase. Doch als dann auch die russische Mafia mitspielte gefährdete sie nicht nur ihr Leben, sondern wurde auch vom FBI gesucht. 2014 fasste sie dieses spannende Jahr in einem Buch zusammen, welches nun von Drehbuch-Genie und Oscar-Gewinner Aaron Sorkin ('The Social Network', 'Moneyball') für die grosse Leinwand adaptiert und sogleich auch von ihm persönlich verfilmt wurde. Es ist Sorkins erste Regiearbeit. Der Film nennt sich genauso wie das Buch: 'Molly's Game'. Molly Bloom selbst stand als Beraterin der Produktion zur Seite und Jessica Chastain wurde aufgrund ihres persönlichen Wunsches gecastet. Herausgekommen ist ein unterhaltsames, pfeilschnelles und interessantes Drama, welches insbesondere durch die tollen Dialoge brilliert. Die Oscar- und Golden Globe-Nomination für das Beste Drehbuch ist daher völlig gerechtfertigt. Ebenfalls ein grosses Lob geht aber auch an Jessica Chastain, welche Molly Bloom hingebungsvoll, selbstbewusst, auch verletzlich, aber dennoch immer kontrolliert und organisiert gibt. Sie hält stets alle Stricke in der Hand, auch wenn mächtige Wirtschaftsbosse und reiche Prominente ihr den Ton anzugeben scheinen. So vergeht die knapp zweieinhalb-stündige Laufzeit wie im Flug. Dass dabei Chastain in der Rolle der Molly Bloom immer wieder aus dem Off zum Zuschauer bricht, ist dabei sehr hilfreich. Ihr Werdegang ist sehr komplex und sie ist wahnsinnig schnell aufgestiegen. Verpasst man als Zuschauer nur zwei oder drei Minuten, ist es unter Umständen schwierig dem Film noch ganz genau folgen zu können. Sorkin zieht aber immer wieder im richtigen Moment die Handbremse und verlangsamt die Handlung, damit der Zuschauer wieder atmen kann. Am besten geschieht dies durch die Szenen in der Gegenwart, welche fast nur aus Molly und ihrem Anwalt Charlie Jaffey (ebenfalls hervorragend gespielt von Idris Elba) bestehen. Sie drosseln den Film, doch kaum geht es wieder zurück in die Vergangenheit, zieht der Film wieder an Tempo und ist so bis zur Schlussminute spannend. Pfeilschnell und dialogstark präsentiert sich das Regiedebüt von Drehbuch-Genie Aaron Sorkin! |