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Unsane
von
Steven Soderbergh
 

"Soderberghs iPhone-Film ist mit Claire Foy top besetzt, bietet aber ansonsten nur solide Kost!"

 
Release: 26. Juli 2018
 
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Inhalt
Die junge Sawyer Valentini (Claire Foy) verlässt ihre Heimatstadt, um ihrer belastenden Vergangenheit zu entfliehen und beginnt einen neuen Job. Als sie jedoch unfreiwillig in einer psychiatrischen Einrichtung festgehalten wird, wird sie mit ihrer grössten Angst konfrontiert. Doch ist diese real oder aufgrund den verabreichten Medikamenten nur Einbildung? Da anscheinend niemand bereit ist ihr zu glauben und die Behörden ihr nicht helfen können oder wollen, muss sie sich mit ihrer Angst direkt auseinandersetzen.
 
Originaltitel Unsane
Produktionsjahr 2018
Genre Thriller
Laufzeit

ca. 98 Minuten

Altersfreigabe ab 16 Jahren
Regie Steven Soderbergh
Darsteller Claire Foy, Joshua Leonard, Juno Temple, Jay Pharoah, Sarah Stiles
     
Kritik
Bereits nach wenigen Minuten wird man als Zuschauer bei 'Unsane' nur einen Gedanken haben: "Und da soll Oscar-Preisträger Steven Soderbergh dahinter stecken?". Ist der Regisseur von zahlreichen und bekannten Werken wie 'Erin Brockovich', 'Ocean's Eleven' oder 'Solaris' tatsächlich ins Genre der Indiefilme gerutscht - und sparte offensichtlich auch in Sachen Post-Produktion und Kamerafinesse? Die Antwort wird viele überraschen: 'Unsane' wurde komplett auf einem iPhone gefilmt - gedreht und geschnitten von Soderbergh persönlich (unter dem Kameramann-Synonym Peter Andrews und dem Cutter-Synonym Mary Ann Bernard). Wacklige Bilder im Schmuddel-Look sind so bei 'Unsane' an der Tagesordnung (und man wünscht sich nicht nur einmal die moderne Kameratechnik mit Stativen und Tiefenschärfe herbei), doch der Film wird dadurch nicht grundsätzlich schlechter. Der Ansatz ist überaus interessant: Eine psychisch gesunde Person lässt sich (nun ja: mehr unfreiwillig als freiwillig) in eine Psychiatrie einweisen - und hat dann Mühe, sich wieder auszuweisen. Mit 'Side Effects' kritisierte Soderbergh bereits vor fünf Jahren die US-Pharmaindustrie - und setzt diesen "Feldzug" nun mit 'Unsane' fort. Sein Grundgedanke: Psychiatrien müssen pro Jahr auf eine gewisse Anzahl Patienten kommen damit sie weiterhin rentieren können - und daher werden hie und da auch psychisch gesunde Personen "eingewiesen". Die Folgen daraus zeigt nun Claire Foy ('The Crown') in der Hauptrolle der Sawyer Valentini auf. Valentini wirkt besonnen, ist gut in ihrem Job, hatte aber in der Vergangenheit mit einem Stalker zu kämpfen. Daher sind ihre Ausraster durchwegs nachvollziehbar für den Zuschauer, als sie in der Psychiatrie tatsächlich auf ihren Stalker trifft - doch aus Sicht des Personals ist dies natürlich ein gefundenes Fressen, um ihr noch mehr Medikamente zu verabreichen und sie länger noch länger eingewiesen zu lassen. Hier funktioniert der Film ganz solide, bringt einige spannende Szenen zustande und überzeugt durch tollen schwarzen Humor, kommt aber trotz allem irgendwie nicht wirklich vom Fleck. Den Höhepunkt hat 'Unsane' ganz klar bei der Aussprache zwischen Sawyer und ihrem Stalker in der Gummizelle. Hier haben die beiden Autoren Jonathan Bernstein und James Greer einen brillanten Dialog ausgearbeitet und Claire Foy spielt dabei grossartig. Hier steigt der Film auch kurzzeitig vom guten Mittelmass zu einem Geheimtipp auf, fällt dann aber gegen Filmende leider wieder in sich zusammen, da alles auf einmal schlichtweg viel zu überrissen und zu hektisch wirkt. Letztendlich ist 'Unsane' aber dennoch sehenswert - und beweist, dass man mit einem iPhone einen ganzen Kinofilm drehen kann. Soderberghs iPhone-Film ist mit Claire Foy top besetzt, bietet aber ansonsten nur solide Kost!
 

Schärfe
Farben/Kontrast
Rauschfreiheit

Raumklang
Verständlichkeit
Bass

 
Verleih 20th Century Fox Home Entertainment
Anzahl Discs 1
Verpackung Bluray-Hülle
Bild 16:9 (2.40:1)
Ton Deutsch: DTS 5.1
Englisch: DTS-HD Master Audio 7.1
Französisch: DTS 5.1
Italienisch: DTS 5.1
Untertitel Deutsch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Englisch (für Hörgeschädigte)
 


Umfang
Infogehalt
Originalität

- Unsanity

Das Bonusmaterial zu 'Unsane' bietet leider nur das promomässige 'Unsanity'-Featurette. Dieses dauert gerade mal viereinhalb Minuten und bietet leider nur wenig Machart-Infos, dafür umso mehr marketingfördernde Lobgesänge.

© rezensiert von Philipp Fankhauser am 30.07.18
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