Nach drei Kurzfilmen wagt die britische Regisseurin Suzi Ewing den Schritt auf die grosse Leinwand. Ihr Kinodebüt nennt sich '10x10' und ist mit Kelly Reilly ('Flight', 'Stolz & Vorurteil') und Luke Evans ('Der Hobbit', 'Die Schöne und das Biest') überraschend prominent besetzt. Das Drehbuch stammt vom britischen Schauspieler Noel Clarke ('Doctor Who', 'Star Trek: Into Darknes'), welcher neben seiner Arbeit als Darsteller schon seit über fünfzehn Jahren immer wieder das eine oder andere Drehbuch verfasste. '10x10' ist ein klassischer Psychothriller: Eine Frau wird am helllichten Tag auf offener Strasse gekidnappt und von einem Verrückten in eine penibel vorbereitete und hervorragend getarnte Gummizelle verfrachtet. Bereits nach rund fünfzehn Minuten befindet sich Cathy in der Gefangenschaft von Lewis, was gleichsam auch den Start der Verhöre bedeutet. Jene sorgen für eine sehr spezielle Atmosphäre beim Zuschauer. Denn schon sehr bald wird klar, dass Lewis bestimmte Sachen über Cathy weiss, Cathy ihm diese Informationen aber nicht preisgeben will. In diesem Mittelteil des Filmes scheint '10x10' leider nicht vom Fleck zu kommen. Die Spannung wird zwar hochgehalten und ein dramatisch inszenierter Fluchtversuch hält den Unterhaltungswert hoch, doch kaum ist Cathy wieder in ihrer Zelle, fragt sich der Zuschauer schon sehr bald, auf was das Gezeigte überhaupt hinausläuft. Leider kriegt dann der Film nicht die Kurve und kann seinen Spannungsbogen nicht weiter aufspannen. Hauptverantwortlich dafür ist der Umstand, dass die Auflösung des Falles, auf welche der Film ganz klar fokussiert und unweigerlich hinarbeitet, nicht ganz so spektakulär ausfällt wie erwartet. Schlussendlich überschlagen sich auch noch die Ereignisse als Lewis Tochter hinzukommt und als Zuschauer hat man mit der Zeit Mühe, sich mit einer Seite zu sympathisieren. Dies wiederspiegelt sich dann in einer Art Gleichgültigkeit, wie der Film nun auszugehen hat, was wiederum an der Qualität der Spannung nagt. Kurzum: Nette Idee, nett umgesetzt, aber - wie sagt man so schön - ein Thriller mit zu wenig "Fleisch am Knochen". Solider Plot und solide Umsetzung, doch um in Erinnerung zu bleiben fehlt leider einiges! |