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Normandie nue
von Philippe Le Guay |
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"Mittelmässige, oberflächliche Komödie, deren ernster Hintergrund leider nicht im Fokus steht!" |
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Release: 21. Dezember 2018 |
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Inhalt |
Bürgermeister Georges Balbuzard (François Cluzet) ist mit seinem Latein am Ende. Die Landwirtschaftskrise hat auch die Bauern in seinem Mêle-sur-Sarthe in der Normandie erreicht. Doch ihre zahlreichen Proteste scheinen nutzlos. So beschliesst Balbuzard die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Zufällig kommt der berühmte Fotokünstler Blake Newman (Toby Jones) nach Mêle-sur-Sarthe, welcher die Bauern fotografieren möchte. Die Probleme scheinen gelöst, doch die Bauern sollen sich für das Foto ausziehen. |
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Originaltitel |
Normandie nue |
Produktionsjahr |
2018 |
Genre |
Komödie |
Laufzeit |
ca. 110 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 6 Jahren |
Regie |
Philippe Le Guay |
Darsteller |
François Cluzet, Toby Jones, François-Xavier Demaison, Pili Groyne, Arthur Dupont |
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Kritik |
Regisseur Philippe Le Guay dreht seit den achtziger Jahren Kinofilme und schreibt auch regelmässig Drehbücher. Nun folgt sein neuntes Werk für die grosse Leinwand. Wie nicht anders zu erwarten, handelt es sich wieder um eine Komödie und ebenfalls stammt sie auch aus seiner Feder. Komödie hin oder her - 'Ein Dorf zieht blank' hat eigentlich ein ernstes Thema im Kern: Die Landwirtschaftskrise in Frankreich, welche den Bauern schwer zu schaffen macht und sie aufgrund der Grossunternehmen an den Rand des Existenzminimums treibt. Dies führt zu zahlreichen Selbstmorden von Bauern jedes Jahr, da alle Demonstrationen für gerechtere Arbeitsbedingungen nichts zu bewirken scheinen. Und darüber soll nun gelacht werden? Philippe Le Guay setzt den Fokus aber auf etwas anderes: Ein Nacktshooting mit den Bauern, inszeniert von einem berühmten Fotokünstler. So beginnt 'Ein Dorf zieht blank' zwar mit der Fokussierung auf das Problem der Bauern und auch die Selbstmord-Fälle werden schon sehr bald angesprochen, doch im Anschluss ist die wirkliche Verzweiflung bei den Bauern selten spürbar. Da wirkt sogar die Verzweiflung von Tochter Chloé Levasseur (gespielt Pili Groyne), die unbedingt wieder zurück nach Paris möchte, um einiges greifbarer. Dadurch kann aber der Fokus auch einfacher in Richtung einer Komödie rücken, welche jedoch nur sehr dürftig daherkommt. Unterhaltsam ist sie, dafür sorgen alleine die verschiedenen Charaktere im Dorf, doch so wirklich einzigartig mit einem bleibenden Eindruck ist sie leider nicht versehen. Der Golden Globe-Nominierte Toby Jones ('Die Tribute von Panem') spielt im Film den New Yorker Fotokünstler Newman. Er sorgt weitestgehend für die besten Szenen im Film. Seine Stimmungsschwankungen oder Inszenierungsvorstellungen vom perfekten Foto wie auch sein Besuch im Dorf-eigenen Fotoladen amüsieren sehr gut und bilden einen guten Kontrast zum eher albernen Humor bei den Bauern. Gegen Filmende bestätigt sich dann aber doch die Mittelmass-Qualität, da sich Dramatik, Tragik und Humor die Waage halten - und die Vorhersehbarkeit Einzug hält. Mittelmässige, oberflächliche Komödie, deren ernster Hintergrund leider nicht im Fokus steht! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 21.12.18
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