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Intolerable Cruelty



Release:
25. März 2004

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Kurzkritik:
'Ein (un)möglicher Härtefall' ist weder ein traditioneller Coen-Streifen, noch eine typisch-romantische Komödie. Durch die Ethan-Coen-typischen Dialoge gewinnt der Film die Grundstruktur einer soliden unterhaltenden Karrikatur und erhält durch seine markante, aber passende Besetzung auch einen gewissen, eigenwilligen Charme, der wiederum aber nicht jedem gefallen wird. Eingefleischte Coen-Fans werden wohl kaum enttäuscht werden, wer allerdings eine romantische Komödie à la Pretty Woman oder Notting Hill erwartet, wird spätestens nach den ersten zwanzig Minuten den DVD-Player abgestellt haben.







Inhaltsangabe

Der erfolgreiche Scheidungsanwalt Miles Massey (George Clooney) hat alles. Marilyn Rexroth (Catherine Zeta-Jones) will alles - und davon besonders viel! Als Miles sich in die für ihn unerreichbare Marilyn verliebt, nimmt ein unterhaltsamer Wettstreit voller List und Tücke seinen Lauf, in dem jeder der Beteiligten versucht, den anderen gnadenlos auszutricksen. Schon bald eskalieren geschickte Manöver, üble Machenschaften und die nicht zu übersehende Anziehung zwischen den beiden in einem klassischen Kampf der Geschlechter...



Kritik

Irgendwie geht da was nicht auf: Die Coen-Brüder, bekannt für ihre skurille satirisch-komödiantischen Thriller mit vielen Möchtegern-Gangster, tollpatschigen Killern und völlig verwahrlosten Charakteren bringen uns nun also eine frische, schicke Liebeskomödie? Schnulzige Szenen aus dem Hause Hollywood gibt's ja dank Hugh Grant, Meg Ryan und Julia Roberts mehr als genug. Dass nun die Coens auch ihr seit 'O Brother where are thou' neu entdecktes Filmbübchen George Clooney wieder zur Kasse bitten, kann man allerdings gut nachvollziehen - für eine typische spritzige Romantikkomödie, dazu noch mit Catherine Zeta-Jones als Traumgirlie und alles in der aufgesetzten Ironie der Coens, ist das aber schon ein ziemlich ungewöhnliches Kochgeschirr.

Eine Vorraussetzung für das kommende Debakel war also geschaffen: der wortstarke und humorvolle Clooney agiert zusammen mit einer schlagfertigen, durch ihre Schönheit alles männliche paralisierende Zeta-Jones in einer neuzeitlichen Screwball-Komödie auf der Leinwand. Mit der Zeit nimmt ein nervenzerreisendes Katz und Maus Spiel seinen Lauf. Die Emotionen rücken in ihrer hierarchischen Struktur sogar über die Dialoggefechte der Protagonisten hinaus und trotz aller abgehenden Coen-Traditionen macht sich vielfach deren unvergleichbarer Stil aus den Konfrontationen der Charaktere bemerkbar. Wer sich schon mal an Ethan's "Falltür ins Paradies" vergriffen hat, wird den unverwechselbaren Charme der sarkastisch, anarchischen Witze in 'Ein unmöglicher Härtefall' sofort zu schätzen wissen. All zu oft fühlt man sich an ähnliche Kurzgeschichten des Meister-Autors zurück erinnert: Ehekrisen, Scheidungsanwälte, Privat-Detektive mit Camcodern die auf One-Night-Stands Jagd sind und verschrobene Profi-Killer mit solchen Namen wie "der Kettensägen-Jimmy" oder "der röchelnde Joe". Alles Elemente die man im neuen Coen-Delikt nicht zu missen braucht. Die einzige die irgendwie nicht in dieses Gespann hinein passt ist ganz klar Catherine Zeta-Jones. Während Clooney mit seinen "selbstverschuldeten" Slapstick-Szenen das Publikum auf Trab halten kann, wirkt Zeta-Jones viel eher wie eine missglückte Katherine Hepburn: Ihre missratene Präsenz bestätigt wohl eher, dass selbst Schönheit kein Talent kompensiert. Wenn sie an der Seite von Clooney hübsch ihre Dialoge runterschwafelt, könnte man beinahe meinen, dass der an sich für Coen-Massstäbe spärlich vorhandene Sarkasmus mit ihr als Kontrahentin ersetzt wurde.

Nichtsdestotrotz ist 'Ein unmöglicher Härtefall' ein sympathisches Produkt zweier Kult-Brüder, die ihr Händchen nun an den romantik-komödiantischen Typus anlegten und Hollywood auf eine gewisse Art und Weise selbst in die Mangel nahmen. Dieser Kampf der Geschlechter lässt sich schwer in eine bestimmte Norm einreihen. Weder Vulgärhumor à la 'American Pie' noch übertriebenen Schnulz lässt sich das Coen-Produkt über sich ergehen und hebt sich so völlig von seiner Konkurrenz ab. Da die Dialoge aber nicht völlig an die kultigen Vorgänger in Sachen Sarkasmus, Spritzigkeit und Hartnäckigkeit heranreichen und vieles nur Coen-Fans richtig lustig finden, wird dieser Film wohl kaum für jeden geeignet sein.

Die DVD
Bild
Die DVD bietet eine grundsätzlich schöne Bildqualität. Über selten auftrende Rauscher darf man getrost hinweg sehen. Die Bildschärfe ist klar gestärkt und auch farbtechnisch bieten sich nur selten Verwaschungen und ungewollte Farbstiche an. Auch der Kontrast ist schön abgestimmt.
Sound
Audio-Inhaltlich gibt es auf der DVD wie üblich die beiden Tonspuren Englisch und Deutsch. Die Synchronisation ist nett, aber nicht andauernd effizient: Ausser Catherine Zeta-Jones und George Clooney wurde bei den meisten Schauspieler teilweise geschlampt. Dies wirkt sich aber kaum störend auf das akustische Gesamtbild aus: Die Soundkulisse ist angenehm und gut verteilt. Die Vorder- wie auch die hinteren Kanäle werden genutzt und bieten ein schöne Klanggefühl. Allerdings ist dies bei einer romantischen Komödie auch nicht sonderlich relevant.

Extras
- 'A Look Inside’ Ein (un)möglicher Härtefall
- Die Ausstattung
- Outtakes

Wie wir es bei DVD’s von Coen-Filmen gewohnt sind, fällt die Anzahl Extras eher spärlich aus. Dies hängt zum einen damit zusammen, dass die Brüder prinzipiell keine Deleted-Scenes auf den goldigen Scheiben sehen wollen, da „geschnittener Müll“ einfach nicht zu ihren Filmen gehört. Zum anderen allerdings auch die Tatsache, dass bei den Dreharbeiten kaum eine Beta-Kamera mit dabei ist und die Rücken der beiden Filmemacher filmt. Making-Of’s der Coen-Brüder sind also mehr zufällig als gewollt geplante Bonus-Features.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Intolerable Cruelty
Genre Liebeskomödie
Studio Universal Pictures
Verleih Universal
Laufzeit ca. 96 Minuten
FSK ab 12 Jahren
Regie Joel Coen
Darsteller George Clooney, Catherine Zeta-Jones, Geoffrey Rush, Cedric The Entertainer
 
Technische Details
Bild 16:9 (2.35:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1 & DTS
Englisch: Dolby Digital 5.1.
Untertitel Deutsch, Englisch
Anzahl Discs 1
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Philipp Thalmann am 05.07.04

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