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Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse
von Michael Steiner |
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"Erstaunlich amüsante Komödie, in Anbetracht dass das Thema schon oft durchgekaut wurde!" |
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Release: 13. März 2019 |
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Inhalt |
Bislang hat Motti (Joel Basman) immer brav getan, was seine jüdisch-orthodoxe Mame (Inge Maux) ihm vorschreibt. Bärtig und unauffällig gekleidet zeigt sich Motti als beflissener Student an der Zürcher Universität und arbeitet Teilzeit im väterlichen Unternehmen. Als die Mutter Ihren Sohn verkuppeln will und lauter junge Frauen einlädt, weicht Motti von dem traditionellen Pfad ab. Er verliebt sich in Laura (Noémie Schmidt), eine "Schickse" und sorgt dafür für viel Aufruhr in seiner streng jüdisch-orthodoxen Familie. |
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Originaltitel |
Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse |
Produktionsjahr |
2018 |
Genre |
Komödie |
Laufzeit |
ca. 90 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 6 Jahren |
Regie |
Michael Steiner |
Darsteller |
Joel Basman, Noémie Schmidt, Sunnyi Melles, Udo Samel, Inge Maux |
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Kritik |
Nach der eher mittelmässigen Horrorkomödie 'Das Missen Massaker', meldet sich der Nidwaldner Regisseur Michael Steiner ('Sennentuntschi') nach sechsjähriger (!) Pause zurück. Sein neuester Streifen heisst mit vollem Titel 'Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse', wird aber einfachheitshalber abgekürzt zu 'Wolkenbruch'. Im Fokus steht ein streng erzogener jüdisch-orthodoxer junger Mann, welcher in Zürich studiert und gemäss seiner Mutter so bald wie möglich unter die Haube soll - natürlich mit einer jüdisch-orthodoxen Frau. Doch Mordecai "Motti" Wolkenbruch entscheidet sich für eine "Schickse", was die Bezeichnung einer nichtjüdischen Frau ist. Joel Basman, EFP Shooting Star-Gewinner am Berliner Film Festival 2008, spielt dabei die Hauptrolle und liefert mit tollem Jiddisch eine solide Leistung ab. Das Thema des Plots wurde eigentlich schon so oft durchgekaut (Jude verliebt sich in Nicht-Jüdin und fürchtet die Konsequenzen seiner Familie) und besonders vom innovativen Michael Steiner, welcher ständig neue Filmideen realisiert, hätte man ein solch "unspektakuläres" Werk eigentlich nicht erwartet. Vermutlich gefiel ihm aber auch einfach das gleichnamige Buch von Thomas Meyer, auf welchem der Film basiert. 'Wolkenbruch' ist letztendlich aber trotz der nicht sehr originellen Grundidee dennoch sehr amüsant ausgefallen. Das Erzähltempo ist gut, der Film wirkt frisch und die Dialoge sind stets spritzig und zielgenau. Dass dabei auf Jiddisch und Hebräisch nicht verzichtet wurde (es gibt natürlich deutsche Untertitel), tut dem Film sehr gut und sorgt für viel Authentizität - und zudem werden Schweizer Zuschauer sehr viele der jiddischen Sätze und Wörter verstehen. So plätschert der Film rund eineinhalb Stunden amüsant und beschwingt vor sich hin, bietet zwar keine grossen Überraschungen, doch unterhält ganz klar bis zum Schluss. Die letzten zwanzig Minuten wirken zwar etwas unsortiert und der eine oder andere Zuschauer hätte sich wohl eine klarere Auflösung gewünscht, doch dieser Missstand (sofern man diesen so nennen kann) trübt letztendlich, gesamt betrachtete, keineswegs das Filmvergnügen. Erstaunlich amüsante Komödie, in Anbetracht dass das Thema schon oft durchgekaut wurde! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 18.03.19
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