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Inhalt |
Lucy (Ellen Page) reist regelmässig mit ihrer Schwester Martha (Amy Seimetz) und ihrem kleinen Bruder Ben (Charlie Shotwell) durch die USA. Sie protestieren mit aller Kraft gegen die Todesstrafe. Der Grund liegt auf der Hand: Ihr Vater Simon (Elias Koteas) sitzt vermeintlich unschuldig im Todestrakt. Bei einer Demo sehen sich die Todesstraf-Gegner den Befürwortern gegenüberstehen und Lucy trifft im Gemenge auf Mercy (Kate Mara). Die beiden entwickeln eine starke Zuneigung zueinander, doch die junge Liebe wird auf eine harte Probe gestellt. |
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Originaltitel |
My Days of Mercy |
Produktionsjahr |
2017 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 107 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Tali Shalom-Ezer |
Darsteller |
Ellen Page, Kate Mara, Amy Seimetz, Charlie Shotwell, Elias Koteas |
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Kritik |
'My Days of Mercy' ist das englischsprachige Regiedebüt der israelischen Filmemacherin Tali Shalom-Ezer, deren Film 'Princess' von 2014 zahlreiche Filmkritiker auf der ganzen Welt begeisterte. Daher ist es auch kein Wunder, dass ihr bei ihrem US-Debüt gleich zwei namhafte Schauspielerinnen zur Seite stehen: Die Oscar-Nominierte Ellen Page ('Juno') sowie die Emmy-Nominierte Kate Mara ('House of Cards') - welche beide auch als Produzentinnen des Filmes fungieren. Das Drehbuch stammt von Joe Barton, für welchen 'My Days of Mercy' nach 'iBoy' und 'The Ritual' sein dritter Kinofilm ist. 'My Days of Mercy' ist auf den ersten Blick ein recht simpel gestrickter Film: Er zeigt die Liebe von zwei Menschen, welche aber komplett gegensätzliche Meinungen zu einem Thema haben. Trotzdem finden sie zueinander. Ein Plot, welcher bereits zuhauf verfilmt wurde, immer etwas variierter, aber im Kern gleich. Auf den zweiten Blick will 'My Days of Mercy' aber recht viel behandeln. Zum einen wird das Schicksal der drei elternlosen Geschwister erzählt, zum anderen wird ein Kampf für die Humanität geführt (Abschaffen der Todesstrafe) und natürlich benötigt auch die Liebe der beiden Protagonistinnen ihren Platz. Hinzu kommt die Rettung von Vater Simon aus dem Todestrakt. Vier Aspekte, über die man auch ganz gut je einen eigenen Film hätte drehen können. Da dies aber nicht passiert ist, muss der Fokus ausgerichtet werden - und diesen richtet Shalom-Ezer leider zu sehr auf die Beziehung zwischen Lucy und Mercy. Klar, die beiden Frauen tragen den Film und ihre Beziehung ist natürlich elementar für den Verlauf der Story - doch das heikle Thema der Todesstrafe und dieses spezielle Zusammenleben dreier unterschiedlich alter Geschwister geht dabei etwas unter. Trotz allem vergehen die knapp zwei Stunden von 'My Days of Mercy' aber wie im Flug. Die Annäherungsversuche von Lucy und Mercy sind glaubwürdig, ihre Liebe fühlt sich echt an und ihre Überzeugungen zum Thema Todesstrafe ebenfalls. Der Film gerät nur im Mittelteil etwas in Stocken, als die beiden Frauen bereits zusammen sind und sich der Fokus langsam in Richtung des gerichtlichen Urteils von Vater Simon bewegt. Von da an findet der Film aber einen emotional-packenden Abschluss und kann letzten Endes doch als gelungen angesehen werden. Zwei hervorragende Darstellerinnen in einem etwas überladenen, aber emotionalen Drama! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 28.01.20
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