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Inhalt |
Dani (Florence Pugh) reist zur Zeit der langen Sommernächte mit ihrem Freund Christian (Jack Reynor) nach Schweden, um den Suizidtod ihrer Schwester, welche damit auch gleich ihre Eltern tötete, zu verarbeiten. Den anfänglich idyllischen Eindruck im schwedischen Dorf löst jedoch schnell Unbehagen ab: Die Dorfbewohner verhalten sich merkwürdig. Was als puritanisches Fest der Liebe und Glückseligkeit beginnt, nimmt eine unheimliche Wendung, die das sonnengeflutete Paradies bis in die Eingeweide erschüttert. |
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Originaltitel |
Midsommar |
Produktionsjahr |
2019 |
Genre |
Horror |
Laufzeit |
ca. 148 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 16 Jahren |
Regie |
Ari Aster |
Darsteller |
Florence Pugh, Jack Reynor, Vilhelm Blomgren, William Jackson Harper, Will Poulter |
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Kritik |
Mit seinem Spielfilmdebüt 'Hereditary' hat Regisseur und Autor Ari Aster vor zwei Jahren ein Horror-Mystery-Drama geschaffen, welches vielen Zuschauern noch lange in Erinnerung bleiben wird. Eine erdrückende Atmosphäre, eine komplexe, intelligente Story und vor allem ein Schicksalsschlag inmitten des Films, mit welchem kein Zuschauer gerechnet hat und nach dessen der Film ganz anders betrachtet wird. In seinem zweiten Kinofilm 'Midsommar' gibt es ebenfalls einen solchen Schicksalsschlag inmitten des Films - und wieder hat kein Zuschauer damit gerechnet -und wieder geht dieser Moment so dermassen unter die Haut. Dieses Mal sogar noch weitaus intensiver als in 'Hereditary'. 'Midsommar' ist schlichtweg ein verstörender Horrorfilm. Einschüchternde Scare-Jumpes gibt es zwar keine und dank der titelgebenden langen Sommernächte in Schweden gibt es auch ganz selten Dunkelheit, doch von diesem Horrorfilm wird die Welt auch in zehn, zwanzig Jahren noch sprechen. Das Lehrbuch des Filmemachens wird konsequent beiseitegelegt und trotzdem fesselt der Streifen ungemein - und das über stolze zweieinhalb Stunden lang. 'Midsommar' ist schwer zu beschreiben, da jedes Detail das man über den Film weiss, etwas über den Story-Verlauf verraten könnte. Daher schaut man den Film am besten unvoreingenommen, um den Effekt des Erlebten zu verstärken. Was man vorab weiss: Ein heidnischer Kult steht im Zentrum - und wer schon ein paar Horrorfilme geschaut hat, der weiss dass diese selten sauber ticken. Doch in 'Midsommar' wirken die Kult-Anhänger intelligent, überzeugt von sich selbst und ihrem Tun. Sie wissen auf alles eine Antwort und wirken zu keinem Zeitpunkt bedrohlich - aber dennoch spielt sich für die US-amerikanischen und britischen Gästen im Film der blanke Horror in der schwedischen (idyllischen) Einöde ab. Gemäss eigenen Aussagen hat Ari Aster noch rund zehn Drehbücher in seiner Schublade rumliegen, die bereit für eine Verfilmung sind. In Anbetracht dessen, dass seine zwei ersten Filme derart überzeugt haben, darf man sich gerne freuen was wohl als nächstes von ihm kommen wird. Nach 'Hereditary' gelingt Ari Aster erneut ein Meisterwerk, dass die Horrorfilm-Szene prägt! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 07.02.20
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