Open Water
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Kritik
Endlich mal ein Thriller, der beinahe von Anfang an den Zuschauer bis in die letzten Minuten fesseln kann. Unglaublich beängstigend ist die Vorstellung alleine auf dem Ozean zurückgelassen zu werden. Panik. Angst. Hoffnungslosigkeit. Diese Gefühle werden von den beiden Protagonisten Blanchard Ryan und Daniel Travis überaus glaubwürdig und mitfühlend auf den Zuschauer übertragen. Beide Hauptdarsteller sind Newcomer und ’Open Water’ ist bisher mit Abstand ihr grösster Erfolg. Auch für die Regisseure Chris Kentis und Laura Lau ist dieser Thriller der bisher grösste Coup, den sie im Filmbusiness landen konnten. Auch ist es erst ihr zweiter Film nach ’Grind’, den sie gemeinsam produzierten und Regie führten.
Obwohl man von einem solchen Film mit einer derart simplen Story eigentlich erwarten würde, dass er nicht allzu abwechslungsreich wird, täuscht man sich bei ’Open Water’ gewaltig. Denn überraschenderweise wirkt dieses Drama zu keiner Minute langweilig, da man die 77 Minuten des Hauptfilms wie auf Nadeln sitzt, mit den Protagonisten deutlich mitfiebert und mit ihnen auf das (überraschende) Ende dieses Trips wartet. Als atmemberaubendste Szenen können wohl die Hai-Sequenzen gehandelt werden. Hierbei wird der Zuschauer oftmals durch plötzliche Schockeffekte auf Trab gehalten. Zwar wirken einige dieser Hai-Szenen ein wenig zu übertrieben und fast schon realitätsfremd, dennoch bringen sie den Spannungskessel erst richtig zum Kochen.
Musikalisch ist das ganze eher dezent untermalt. Anscheinend war es Chris Kentis’ und Laura Lau’s Wunsch, den Film so gewöhnlich und realitätsnah zu gestalten, wie es möglich wäre. Die Atmosphäre auf dem Ozean wirkt auch mitreissender wenn es musikalisch beinahe komplett still ist und nur die Geräuschkulisse zu vernehmen ist. Komponist Graeme Revell hat hierbei mit Chris Kentis und Laura Lau grandiose Zusammenarbeit geleistet. Alles in allem ist ’Open Water’ ein gelungener, hoch spannender Thriller, der auch mit einem abstrusen Hintergedanken vom Betrachten zweier sterbender Menschen, trotzdem die Massen bewegt. Urlauber und besonders Taucher werden sich in den nächsten Ferien bestimmt zweimal überlegen, ob sie nun im Meer baden sollten oder besser nicht.
Bild Die Leistung des Bildes ist leider sehr schwach ausgefallen. Die liegt hauptsächlich an der Tatsache, dass ein Grossteil des Filmes mit Handkameras gedreht wurde und bei der Post-Produktion zuwenig mit Filtern gearbeitet wurde. Einige Stärken der Optik sind die Farben und der Kontrast. Ansonsten ist besonders die Schärfe enttäuschend, sowie diverse Nachzieheffekte. |
Sound Die Akustik dieses Filmes trägt ganz klar einiges zur Atmosphäre bei. Bei Szenen auf dem offenen Meer nimmt die Räumlichkeit erstaunliche Grössen an und das Plätschern des Wassers ist von allen Richtungen her wahrzunehmen. Leider wirkt der Ton in einigen Dialogszenen eher dumpf, was aber durch die dezente Musik nicht allzu störend wirkt. |
Extras
- Interviews mit Cast & Crew
- Making Of
- Reportage: ’The Indie Essentials’
- Audiokommentar
- Nicht verwendete Szenen
- Hinter den Kulissen
- Internationale Trailer
- Bildergalerie
Die Gesamtlänge des Sondermaterials beträgt rund eine halbe Stunde, was eine beachtliche Leistung für ein klassisches B-Movie darstellt. Bis auf die Reportage sind zwar die Extras nicht sonderliche “exotisch“ gehalten, jedoch wissen sie trotzdem durch interessante Fakten und atemberaubende Dreharbeiten zu begeistern.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Open Water |
Genre | Thriller/Drama |
Studio | Lions Gate Films |
Verleih | Universum Film |
Laufzeit | ca. 77 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Chris Kentis & Laura Lau |
Darsteller | Blanchard Ryan, Daniel Travis, Saul Stein, Estelle Lau, Steve Lemme |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Englisch, Deutsch (für Hörgeschädigte) |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 15.04.05