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Motherless Brooklyn
von Edward Norton |
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"Tolle Darsteller und eine gelungene Ausstattung, doch erzählerische Leichtigkeit sieht anders aus" |
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Release: 28. Mai 2020 |
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Inhalt |
Im New York des Jahres 1954 wird der König von Brooklyn, Frank Minna (Bruce Willis), ermordet. Detektiv Lionel Essrog (Edward Norton), der für seinen Freund, Mentor und Chef Minna nicht immer legale Aufträge übernahm, versucht den Mord aufzuklären. Der Ermittler leidet unter dem Tourette-Syndrom und somit unter unkontrollierbaren Muskelzuckungen. In einem Nachtclub kommt Essrog auf die heisse Spur von Laura Rose (Gugu Mbatha-Raw), einer jungen Frau, die Proteste gegen den Immobilienhai Moses Randolph (Alec Baldwin) anführt. |
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Originaltitel |
Motherless Brooklyn |
Produktionsjahr |
2019 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 144 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Edward Norton |
Darsteller |
Edward Norton, Bruce Willis, Alec Baldwin, Willem Dafoe, Gugu Mbatha-Raw |
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Kritik |
Neunzehn (!) Jahre nach seinem Regiedebüt 'Keeping the Faith' will es der dreifach Oscar-nominierte Schauspieler Edward Norton ('American History X') noch einmal wissen als Regisseur und präsentiert mit 'Motherless Brooklyn' seine zweite Regiearbeit. Was sofort auffällt: Der Streifen ist vollgespickt mit hochkarätigen Stars. Die Hauptrolle des am Tourette-Syndrom leidenden Privatdetektiv Lionel Essrog übernimmt Norton gleich selbst und in weiteren Rollen sind Filmgrössen wie Bruce Willis, Willem Dafoe und Alec Baldwin zu sehen. Das Setting im New York der Fünfziger Jahre ist zudem sehr gelungen und überzeugt bis ins kleinste Detail: Die Kleider, die Autos, die Inneneinrichtung der Häuser sowie der Golden Globe-nominierte Soundtrack von Daniel Pemberton - alles passt (und das bei einem mickrigen Budget von lediglich sechsundzwanzig Millionen US-Dollar). Hinzu kommt eine Story, welche überraschend umfangreich ausgefallen ist – was auch die stolze Laufzeit von fast zweieinhalb Stunden erklärt. Der Plot ist zwar einfach erzählt (Lionels Boss Frank wird ermordert und Lionel macht es sich dabei zur Aufgabe diesen aufzuklären), doch die Geschichte bläht sich dann zu sehr auf und will gleichermassen Korruption, Politik und Rassendiskriminierung miteinbinden. Da werden ungeübte Krimi-Zuschauer sicherlich Probleme haben, dem Film mühelos bis zum Ende folgen zu können. Auch interessant ist dabei, dass erst nach fast zwei Stunden zum ersten Mal ein wirklicher Tatverdächtiger in Frage kommt - was natürlich nicht dem typischen Krimibild (schon sehr früh mehrere Verdächtige und am Ende ein Täter) entspricht. Was die Geschichte aber zweifelsfrei interessant macht (und Nortons Schauspieltalent auf ein neues Level hievt), ist die Tatsache dass sein Charakter am Tourette-Syndrom leidet. Auch wenn die Krankheit bis auf Lionels geniales Gedächtnis nie wirklich im Fokus steht, ist sie allgegenwärtig und durch sensible Erklärungen wird das Tourette-Syndrom auch wirklich greifbar für den Zuschauer. Letztendlich überwiegt aber dennoch die Komplexität des Werkes, was definitiv nicht alle Zuschauer ansprechen wird. Doch die tollen Schauspieler und das authentische Setting machen den Film trotz allem Umständen sehenswert. Tolle Darsteller und eine gelungene Ausstattung, doch erzählerische Leichtigkeit sieht anders aus |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 29.05.20 Unser Wertungssystem
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