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Inhalt |
Dieses Kind ist der Teufel. Vier Jahre nach dem Verschwinden ihres Sohnes Vanya (Sevastian Bugaev) adoptieren Polina (Elena Lyadova) und Igor (Vladimir Vdovichenkov) den Waisenjungen Stray. Seltsamerweise verändert dieser sich im Laufe der Zeit und ähnelt immer mehr ihrem Sohn. Polina glaubt, der Junge sei ihr Kind, das zurückgekommen ist. Igor aber ist überzeugt, dass es schon lange tot ist, und sie etwas Unheimliches und abgrundtief Böses adoptiert haben... |
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Originaltitel |
Tvar |
Produktionsjahr |
2019 |
Genre |
Horror |
Laufzeit |
ca. 90 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 16 Jahren |
Regie |
Olga Gorodetskaya |
Darsteller |
Elena Lyadova, Vladimir Vdovichenkov, Evgeniy Tsyganov, Sevastian Bugaev, Mikhail Safronov |
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Kritik |
Nach zwei Kurzfilmen präsentiert die russische Filmemacherin Olga Gorodetskaya mit 'Evil Boy' ihren ersten Kinofilm. Es ist ein Film, der auch hierzulande erscheint - was bei russischen Filmen immer noch selten ist. Mit 'Baba Yaga' ist dieses Jahr aber schon einmal ein russischer Horrorfilm auf Westeuropa rüber geschwappt - wie bereits die Titel 'The Bride' von 2017 und 'The Mermaid: Lake of the Dead' von 2018 (beide von Svyatoslav Podgaevskiy). Horrorfilme aus Russland scheinen also auf dem Vormarsch - was vermutlich auch daran liegt, dass es während des real existierenden Sozialismus damals verboten war, Horrorfilme zu drehen. Es scheint also Nachholbedarf vorhanden zu sein, was sich auch bei 'Evil Boy' widerspiegelt. Der Film setzt auf einen klassischen Horror-Faktor: Ein kleines, unschuldiges (besessenes) Kind - wie es beispielsweise bestens bei 'Das Omen' funktionierte. Auch werden zahlreiche Spiegel im Film verwendet - ebenfalls ein gern genutztes und klassisches Horrorfilm-Element. Es ist daher offensichtlich, dass 'Evil Boy' den ganz grossen Genre-Referenzen nacheifert. Doch die Spiegel haben auf den zweiten Blick auch einen inhaltlichen Effekt: Immer wieder wird die Frage in den Raum gestellt, ob nun Waise Stray, eine Reinkarnation (Spiegelung!) vom verstorbenen Sohn Vanya ist - und dieser Fokus trägt den Film über die neunzig-minütige Laufzeit. Er lebt nicht von trashigen Splatter-Effekten oder billigen Jump-Scares, sondern will tatsächlich eine emotionale Geschichte erzählen - und das gelingt auch ganz gut. Dazu sei aber auch erwähnt, dass die im Film vorkommenden CGI-Effekte einfach nur lächerlich sind. Animiert wie aus den späten Neunzigern, erzeugen sie beim Zuschauer nur ein müdes Lächeln anstatt unheimliches Gruseln. Aber abgesehen davon, ist 'Evil Boy' durchaus sehenswert. Solider, russischer Horror! Zwar nur mit wenig Highlights, aber dafür einer durchdachten Story! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 19.08.20
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