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Waiting for the Barbarians
von Ciro Guerra |
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"Klassische Roman-Verfilmung dieses zeitlosen Werkes! Nicht sehr packend, aber sehenswert!" |
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Release: 5. November 2020 |
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Inhalt |
Um einen angeblichen Angriff von Barbaren zu unterbinden, reist der für seine brutalen militärischen Methoden bekannte Colonel Joll (Johnny Depp) an den äussersten Rand des Territoriums. Dort trifft er auf den Magistrat des Aussenpostens (Mark Rylance) - dieser muss seine Loyalität gegenüber der Nation unter Beweis stellen. Er muss sich entscheiden, ob er die Befehle des Colonels befolgt oder auf sein Gewissen hört und für Gerechtigkeit eintritt. |
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Originaltitel |
Waiting for the Barbarians |
Produktionsjahr |
2019 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 114 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 16 Jahren |
Regie |
Ciro Guerra |
Darsteller |
Mark Rylance, Johnny Depp, Robert Pattinson, Gana Bayarsaikhan, Greta Scacchi |
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Kritik |
Was tun die Mächtigen dieser Erde, wenn sie keine Feinde mehr haben um ihre Macht zu festigen? Ganz einfach: Sie erfinden neue Feinde. Dass dies ein überaus zeitloses Thema ist, beweist der Roman 'Waiting for the Barbarians' aus dem Jahr 1980 des südafrikanischen Autors J. M. Coetzee, welcher nun das erste Mal verfilmt wurde. Coetzee erhielt 2003 sogar den Literaturnobelpreis und er war der erste Autor, der gleich zweimal mit dem renommierten Booker Prize ausgezeichnet wurde. Also ein Mann, der sein Werk versteht - so ist es auch kaum verwunderlich, dass sein mittlerweile vierzig Jahre alter Roman selbst heute noch brandaktuell ist. Regie bei der Verfilmung führt der Kolumbianer Ciro Guerra, welcher damit sein US-Debüt gibt. Und das Drehbuch: Dieses stammt tatsächlich aus der Feder des mittlerweile achtzigjährigen J.M. Coetzee selbst, welcher bereits den Original-Roman schrieb. Auch die Besetzung ist hochkarätig: Oscar-Preisträger Mark Rylance spielt den Magistraten und zieht damit alle Sympathien des Publikums auf sich - und auf der anderen, Macht- und Folterhungrigen Seite stehen der dreifach Oscar-Nominierte Johnny Depp sowie der mehrfache Teen Choice- und MTV Movie Award-Gewinner Robert Pattinson. 'Waiting for the Barbarians' ist aber trotz des hohen Brutalitätsgrad durch und durch ein Drama. Action- und Kriegsfilm-Fans werden daher nicht auf ihre Kosten kommen - denn die Verfilmung folgt strikt seinem literarischen Vorbild. Heisst: Die Dialoge stehen im Vordergrund, welche mit viel Ruhe und langen Bildeinstellungen ergänzt werden, um die Mehrdeutigkeit und Zeitlosigkeit der Sätze wirken zu lassen. Schauspielerisch kriegt man grosses Kino geboten - von allen drei Protagonisten (insbesondere von Rylance). Doch inszenatorisch und Aufbau-technisch hätte man noch so einiges besser machen können. Hier merkt man ganz klar, dass dem Werk ein Roman zugrunde liegt. Doch die Botschaft des Romans, wird dem Publikum zweifelsohne und ungeschönt rübergebracht. Klassische Roman-Verfilmung dieses zeitlosen Werkes! Nicht sehr packend, aber sehenswert! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 10.11.20
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