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Inhalt |
Ein heftiger Schneesturm zwingt das frisch vermählte Ehepaar Matt (Vincent Piazza) und Naomi (Genesis Rodriguez) mitten in der Wildnis von Norwegen ihr Auto anzuhalten. Als sie am nächsten Morgen aufwachen, sind sie unter meterdickem Schnee- und Eisschicht, bei Temperaturen weitaus unter Null Grad vergraben. Die Zeit drängt. Denn die beiden haben nur beschränkt Proviant bei sich - und dazu kommt hinzu, dass Naomi hochschwanger ist und die Wehen in den nächsten Tagen wohl einsetzen werden. Für die beiden beginnt ein Kampf ums nackte Überleben. |
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Originaltitel |
Centigrade |
Produktionsjahr |
2020 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 89 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 16 Jahren |
Regie |
Brendan Walsh |
Darsteller |
Genesis Rodriguez, Vincent Piazza |
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Kritik |
Es ist schlichtweg eine Horrorvorstellung: Eingeschneit in einem Auto mitten in der von Menschen verlassenen Wildnis. So kalt, dass man die Scheiben nicht herunterdrehen, geschweige denn mit dem eigenen Atem die kalte Eisdecke um das Auto herum zum Schmelzen bringen kann. Was 'Open Water' bereits im Jahre 2003 auf die Leinwand brachte (damals waren es zwei Taucher die mitten im Meer vergessen gingen), hat nun Regisseur Brendan Walsh mit eben erwähntem Schneeszenario getan. '30 Grad unter Null' nennt sich dieser Survivalthriller, dessen Geschichte auf wahren Begebenheiten beruhe. Tatsächlich hat es dieses Paar vom Film, Naomi und Matt, aber nie gegeben. Doch es gab ähnliche Schicksale: Wie ein älterer Mann, der in Schweden zwei Monate in einem Auto zugeschneit war, oder die in den USA bekannte Geschichte der Familie Stolpa, welche zusammen mit ihrem erst fünf Monate alten Sohn mehrere Tage im Norden Nevadas in ihrem Auto feststeckten (1994 verfilmt mit Neil Patrick Harris). Aber ob wahr oder nicht - ein Film mit einem solchen Plot geht unter die Haut. '30 Grad unter Null' spielt sich von Sekunde Eins an ausschliesslich in besagtem Auto ab. Ein Kammerspiel mit zwei Schauspielern, welches gemächlich beginnt und dann immer klaustrophobischer und verzweifelter wird. Hier besitzt dann der Film aber leider auch seine Schwächen. Denn neunzig Minuten Laufzeit auf so engem Raum mit nur zwei Schauspielern spannend zu gestalten, ist schwierig. So mangelt es dem Film leider sehr oft an Ereignissen und auch die Wahrnehmung der bereits verstrichenen Tage kommt beim Publikum nicht wirklich rüber. Auch wird zu Beginn des Films nicht wirklich ausdiskutiert, ob nun Warten auf Hilfe (was Naomi will) oder das Risiko eingehen und nach Hilfe suchen (was Matt will) die bessere Taktik ist. Kurzum: Tolle Atmosphäre, beängstigende Stimmung, aber die storytechnische Würze fehlt dann leider doch, damit der Spannungsbogen weit genug durchgespannt werden kann. Ein beklemmender Survivalthriller auf engstem Raum, dem es aber an packendem Inhalt fehlt! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 22.01.21
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