Auch wenn es mit 'Scream', 'Final Destination' und 'Saw' scheinbar zahlreiche Horrorfilm-Franchises gibt, existieren tatsächlich nur sehr wenige, die länger als zehn oder fünfzehn Jahre lang bestehen. Bei 'Wrong Turn' ist es sogar fast zwanzig Jahre her, seit 2003 der erste Teil erschienen ist - und nun folgt mit 'Wrong Turn: The Foundation' bereits der siebte Teil. Der Grund für diesen Erfolg ist wohl, dass kannibalistischer Horror bisher meistens nur in fremdländischen Zensur-Filmen aus den siebziger und achtziger Jahren auftauchte - und nicht in einer millionenschweren Hollywood-Produktion. Daher war es kaum verwunderlich, dass schon bald zwei Fortsetzungen erschienen - und mit Teil vier und fünf aus den Jahren 2011 und 2012 wurden dann auch zwei Prequels gedreht, welche vor den Ereignissen aus dem ersten Teil spielen. 2014 erschien dann mit 'Wrong Turn: Last Resort' bereits der sechste Teil der Filmreihe - und als viele bereits meinten, dass dies der letzte Teil der Serie sei, erscheint nun 'Wrong Turn: The Foundation' - nach sieben Jahren Pause des Franchise. Ein unnötiges Sequel um mit einem bekannten Filmtitel Kasse zu machen? Oder tatsächlich ein guter Film? Der Beginn von 'Wrong Turn: The Foundation' deutet leider ganz klar in die Richtung «Alles schon mal gesehen»: Ein paar junge Menschen verirren sich im Wald und werden nacheinander kreativ umgebracht. Die Widersacher sind aber keine generierten Menschenfresser (wie noch im ersten Teil von 'Wrong Turn'), sondern eine abgeschottete Hinterwäldler-Gesellschaft, die zwar brutal und konservativ lebt, aber ihre Prinzipien hat. Und hier wird der Film spannend: Ein gängiger Horrorfilm wäre an dieser Stelle fertig, indem der letzte überlebende Protagonist blutüberströmt in die Freiheit fährt. Doch 'Wrong Turn: The Foundation' wagt hier den Schritt, die jungen Gefangenen in die uralte Gesellschaft zu integrieren. Und auf einen Schlag ergibt sich viel Potential, eine interessante Ausgangslage, doch da dies erst kurz vor Schluss passiert, bleibt leider viel zu wenig Zeit übrig... Schade. Doch immerhin wird damit aufgezeigt, dass das 'Wrong Turn'-Franchise versucht sich dezent, aber gekonnt, neu zu erfinden. Ein potentieller achter Teil dürfte also mit Sicherheit ebenfalls gut funktionieren. Gelungener 7. Teil des Franchise, der sich als zweitbester Teil der gesamten Reihe entpuppt! |