Mit 'Cube' hat Regisseur Vincenzo Natali vor fast 25 Jahren einen Streifen erschaffen, welcher damals diverse Filmpreise gewinnen konnte und die Zuschauer bis heute begeistert. Filme, die auf engem Raum stattfinden, fanden danach immer mehr Anklang - insbesondere auch im Horrorgenre, was 'Saw' bis heute mit mittlerweile acht (!) Fortsetzungen beweist. Der französische Film 'Meander' von Regisseur und Autor Mathieu Turi ('Hostile') ist ebenfalls im Horrorgenre angesiedelt, erinnert aber stilistisch sehr an 'Cube' von 1997. Wo 'Cube' aber insbesondere durch das Zusammenspiel der Charaktere überzeugt hat, ist dies bei 'Meander' schlichtweg nicht möglich: Denn Protagonistin Lisa ist (mehr oder weniger) die einzige Schauspielerin in diesem Film. Daher: Als reiner Horrorfilm wäre 'Meander' beim Publikum sicherlich besser angekommen. Nun befindet er sich jedoch auf einer Waage, deren Schalen sich kaum ausgleichen können: Zum einen hat man dreckigen Horrorsplatter mit verbrannten Monstern, Messer- und Feuerattacken - zum anderen die Selbstfindung der Protagonistin sowie ihre Verarbeitung des Todes ihrer jungen Tochter. Hier spaltet sich das Zielpublikum. Was den einen gefällt, missfällt den anderen. So kommt es wie es kommen muss: Die Horroreffekte gefallen zwar in ihrer Kreativität und Umsetzung, kommen aber zu spärlich vor, da das Hauptaugenmerk nachvollziehbarerweise auf die Story gesetzt ist. Und diese schlängelt sich, ähnlich wie die Protagonistin, durch die engen Kammern und Röhren hindurch und kommt nicht wirklich zu einer wertigen Basis. Klar, Mathieu Turi, will den Zuschauer bewusst (und wohl auch lange) im Dunkeln tappen lassen. Doch selbst nach einem zweiten Schauen des Filmes, bleiben so viele Fragen beim Zuschauer unbeantwortet, weil schlichtweg die kleinen Details fehlen, welche das Grübeln nach dem Film beim Zuschauer anregen und ihn zu diversen Hintergrundszenarien verleiten würden. So ist 'Meander' letztendlich zwar ein solider und stellenweise auch spannender Thriller, nach dessen Ende man aber mit einem Stirnrunzeln und vielen Fragezeichen zurückgelassen wird. Klaustrophobischer SciFi-Horrorthriller, welcher jedoch sehr viele Fragen unbeantwortet lässt! |