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Oktoberfest 1900
von Alexis von Wittgenstein |
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"Ansatz gut, Machart gut, doch der unnötig hohe Brutalitätsgrad schadet dem charmanten Setting" |
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Release: 24. September 2021 |
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Inhalt |
München, 1900: Als Curt Prank (Mišel Matičević), ein Grossbrauer aus Franken, sich in den Kopf setzt, auf das Oktoberfest zu expandieren, geraten die Machtverhältnisse in der Stadt ins Wanken. Als Auswärtiger darf Prank keine Schanklizenz auf dem Oktoberfest erwerben, geschweige denn sein fränkisches Bier ausschenken. Mit Bestechung und Erpressung ergaunert Prank sich fünf aneinander liegende, damals noch maximal dreihundert Gäste fassende Wirts-Parzellen auf dem Oktoberfest, um darauf ein Riesen-Zelt für sechstausend Gäste zu errichten. |
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Originaltitel |
Oktoberfest 1900 |
Produktionsjahr |
2020 |
Genre |
Dramaserie |
Laufzeit |
ca. 288 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Created By |
Alexis von Wittgenstein |
Darsteller |
Mišel Matičević, Martina Gedeck, Klaus Steinbacher, Mercedes Müller, Brigitte Hobmeier |
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Kritik |
Auch wenn das Oktoberfest nun Pandemie-bedingt bereits das zweite Mal in Folge abgesagt werden musste, bleibt dessen Faszination ungebrochen. Es wird seit über zweihundert (!) Jahren auf der Münchner Theresienwiese ausgerichtet, zieht Besucher aus aller Welt an und generiert einen jährlichen Milliardenumsatz. Die ARD sowie der Bayerische Rundfunk, WDR und MDR, präsentieren nun mit 'Oktoberfest 1900' eine sechsteilige Mini-Serie, welche zwar nicht den Ursprung des Oktoberfests zeigt, aber den grossen Umschwung von 1900, als die kleinen Wirtsbuden langsam durch riesengrosse Festzelte ersetzt wurden. Tatsächlich gab es im Jahr 1900 noch 180 Brauereien in München - zehn Jahre später waren es nur noch fünfzehn. Diesen Trend eingeleitet hat offenbar Georg Lang, ein Gastwirt aus Nürnberg, der als Erster ein riesengrosses Festzelt auf der Wiesn errichtete und betrieb. Auch das berühmte Lied 'Ein Prosit der Gemütlichkeit' sowie der bekannte Trinkspruch 'Oans, zwoa, drei, g’suffa!' sind wegen Lang so populär geworden. In der Serie ist es aber nicht Georg Lang der dargestellt wird, sondern Curt Prank, für welchen Lang als Inspiration diente. Der grosse Unterschied: Prank sind alle Mittel recht, damit er sein Bier ausschenken darf - und daher schreckt er auch vor Auftragsmord, Gewalt und krummen Geschäften nicht zurück. Dies lässt natürlich ein etwas rufschädigendes Licht auf die Oktoberfest-Organisatoren werfen, insbesondere da in der Serie immer wieder darauf hingewiesen wird, dass das Gezeigte auf wahren Begebenheiten beruhe. Hier hat wohl die ARD etwas zu viel mit dem 'Game of Thrones'-Pfeffer nachgewürzt (die Serie beginnt mit einem abgetrennten Kopf) und das unnötig hohe Potential an Brutalität nimmt der Serie etwas den Charme. Denn Kulissen, Kostüme und auch der Aufbau des Oktoberfest anno 1900 gefallen sehr gut. Auch die Darsteller leisten solide Arbeit. Nur die Geschichte bläst sich über die sechs Episoden unnötig auf und hat dann in den letzten beiden Episoden Mühe damit, zu einem glaubwürdigen Happy End zu kommen. Ansatz gut, Machart gut, doch der unnötig hohe Brutalitätsgrad schadet dem charmanten Setting |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 06.10.21 Unser Wertungssystem
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