Dass Videospiele zu Kinofilmen werden, ist in den letzten Jahren zu keiner Seltenheit mehr geworden. Interessant wird es dann, wenn es sich nicht um ein Mainstream-Blockbuster-Spiel handelt das jeder kennt, sondern um ein Nischen-Spiel das nur in Gamer-Kreisen allzu gut bekannt ist. So werden die Erwartungen an den Kinofilm automatisch ebenfalls, womit dieser alle Mittel selbst in der Hand hält, ob er nun überzeugt oder nicht. So passiert beispielsweise bei 'Rampage' im 2018. welcher auf dem gleichnamigen Arcade-Game aus dem Jahr 1986 basiert. Die tolle Effekte und die mitreissende Optik überzeugten, auch wenn die Story beiläufiger nicht sein könnte. Der neueste Streifen 'Monster Hunter' vom britischen Filmemacher Paul W.S. Anderson ('Resident Evil') erinnert stark an 'Rampage': Riesige, aggressive Viecher und bewaffnete Protagonisten, die scheinbar keine Chance haben. 'Monster Hunter' basiert auf der gleichnamigen Videospielreihe von Capcom, welche seit 2004 fast pausenlos Spiele veröffentlichen - genauer gesagt, sind es mittlerweile bereits 24 (!) Games - und das in gerade mal siebzehn Jahren. Sprich: Viel Material und Möglichkeiten für Paul W.S. Anderson und sein Team? Nun ja... Das 'Monster Hunter'-Gamefranchise verfolgt seit Anbeginn immer das gleiche Konzept: Riesige Monster jagen, diese töten, Ressourcen sammeln und daraus neue und mächtigere Waffen bauen. Fertig. Das mag in einem Videospiel mit immer neuen Monstern, Welten und Waffen prima funktionieren - doch in einem Kinofilm? Kommt drauf an, wie die Erwartungen an 'Monster Hunter' sind. Die meisten Zuschauer erwarten wohl epochale Monsterschlachten. Diese werden zwar geboten, aber lange nicht so episch inszeniert wie beispielsweise in einem 'Godzilla vs. Kong' - aber dafür ist die Referenz zum Videospiel in 'Monster Hunter' stets spürbar: Die knochige Ausrüstung, die übergrossen Schwerter, die zielgenauen Schussattacken - und dazu eine quirlige Milla Jovovich, als wäre sie seit 'Resident Evil' (2002) kein Jahr gealtert. Ebenso gelungen ist auch das «Trainingscamp», welches Artemis zusammen mit Hunter durchmacht. Die geringe Anzahl an Monstern enttäuscht dann aber wieder. Kurzum: Mit 'Monster Hunter' wird ein riesiger Knochen serviert, der aber so gross ist, dass es zu keiner Zeit so wirkt als wäre genügend Fleisch dran. Nicht so episch wie erwartet, aber die Kämpfe gegen die Monster sind immerhin toll inszeniert! |