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Inhalt |
Jacob (Steven Yeun) beginnt mit seiner Familie ein neues Leben auf einer kleinen Farm in Arkansas. Seine Frau Monica (Han Ye-ri)und die beiden Kinder David (Alan S. Kim) und Anne (Noel Kate Cho) fühlen sich jedoch fremd in ihrer neuen Heimat. Als ihre schlagfertige Grossmutter Soon-ja (Yuh-Jung Youn) aus Korea zu ihnen zieht, gelingt es dieser zusammen mit ihrem lebhaften Enkelsohn David auf unkonventionelle Art und Weise, der gesamten Familie den Weg in eine hoffnungsvolle Zukunft zu ebnen. |
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Originaltitel |
Minari |
Produktionsjahr |
2020 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 116 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 6 Jahren |
Regie |
Lee Isaac Chung |
Darsteller |
Steven Yeun, Han Ye-ri, Alan S. Kim, Noel Kate Cho, Yuh-Jung Youn |
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Kritik |
Wenn ein Film - und dazu noch ein ausländischer - am berühmt-berüchtigten Sundance Film Festival gleich den Publikums- sowie auch den Jurypreis gewinnt, dann macht das neugierig - und ebnet den Weg, zu einer erfolgreichen Award-Season in Hollywood. Die Rede ist von 'Minari', einem US-koreanischen Film von Regisseur und Autor Lee Isaac Chung. Bei koreanischen Filmen "klingelt" es natürlich sofort beim Cineasten: Hat doch im letzten Jahr 'Parasite', ebenfalls ein koreanischer Film, an den Oscars abgeräumt - und gewann als erste fremdsprachige Produktion in der Geschichte der Oscarverleihung auch gleich den Preis für den Besten Film. Die über dreihundert (!) Filmauszeichnungen von 'Parasite' sind natürlich schwer zu toppen, doch auch 'Minari' schafft es auf beachtliche einhundert Awards - und dies überaus zurecht. Die Geschichte einer koreanischen Familie, die sich im ländlichen Arkansas der achtziger Jahre ein neues Zuhause aufbaut, basiert auf persönlichen Kindheitserinnerungen des Regisseurs Lee Isaac Chung, welcher gleichzeitig auch Drehbuch schrieb. Dies verpasst dem Film eine überaus persönliche Note, die sich kaum in Worte fassen lässt. Alles wirkt natürlich, direkt aus dem Leben gegriffen und selbst wenn sich Glück und Pech sehr oft die Hand reichen, wirkt die Story zu keinem Zeitpunkt konstruiert. 'Minari' besitzt zwei Handlungen, die beide auf Beziehungen basieren. Eine im Vordergrund (zwischen David und Soon-ja) und eine im Hintergrund (zwischen Jacob und Monica). Die Bedeutung der letzteren wird wohl vielen Zuschauern erst nach dem Film klar: Eine Ehe, die eigentlich nicht harmonisch aussieht, aber dennoch harmonisch wirkt. Ganz grosses Kino von Lee Isaac Chung. Aber das absolute Highlight des Filmes ist ganz klar die einzigartige Beziehung zwischen Jung und Alt: David und Soon-ja - einem Altersunterschied beim Dreh von fünfundsechzig (!) Jahren. Die beiden Gegensätze formen sich im Verlauf des Filmes zu einer Einheit, was noch selten so eindrücklich dargestellt wurde. Yuh-Jung Youn gewann dafür verdient den Oscar - und selbst der kleine Alan S. Kim wurde für seine Leistung mit einer BAFTA-Nominierung belohnt. Nach 'Parasite' erneut ein koreanisches Drama, welches zurecht ganz Hollywood begeistert hat! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 06.12.21
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