7 Zwerge - Männer allein im Wald
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Kritik
Ernst nehmen darf man diese Blödelkomödie auf keinen Fall. Und auch auf Tiefgang oder viel Story darf man nicht hoffen. Dafür wird einem ein Staraufgebot der deutschen Comedyelite geboten, dass man aus dem Staunen gar nicht mehr rauskommt. Da ist etwa Helge Schneider als Gandalf-Verschnitt mit einem äusserst weisen Rat, Rüdiger Hoffman als geschwätzige Spiegel an der Wand oder Atze Schröder als Hofnarr. Und die Hauptrollen sind sowieso mit grossen Namen besetzt: Otto Walkes, Martin "Maddin" Schneider, Ralf Schmitz und Mirco Nontschew um nur einige zu nennen. Es verwundert auch fast ein wenig, dass Heinz Hoenig in diesem Film mitspielt, da er sonst hauptsächlich in ernsten Rollen zu sehen ist. Und das süsse, naive Schneewittchen wird von Cosma Shiva Hagen verkörpert. Highlight ist aber deren Mutter, Nina Hagen, die die böse Königin spielt. Ihre selbstironische Art ist dabei zum Niederknien! An ihrer Seite ist stets ein Berater zu sehen, gespielt von Hans-Werner Olm. Weitere Gaststars: Harald Schmidt, Mavie Hörbiger, Christian Tramitz und Tom "Hausmeister Krause" Gerhardt.
Die Story ist wie bereits erwähnt bis auf "kleinere" Abweichungen altbekannt nach dem grimmschen Märchen gestrickt. Bei den Kulissen hält man sich auch an die Vorlage: Ein Wald, eine Hütte, ein Schloss (wörtlich zu nehmen!). Dazu kommt etwa ein Waisenhaus oder die mysteriöse Brücke, die einem die Zeit vergessen lässt. Dadurch, dass '7 Zwerge' eine Parodie ist, passen diese abstrusen Orte perfekt zum Setting. Und damit wäre man auch schon beim wichtigsten Punkt bei einem solchen Film: Der Humor. Dieser hat immer wieder grandiose Highlights (Helge Schneiders Auftritt, der Spiegel, die Schwarzhaarigen-Witze, das Narrencasting, etc.), aber leider auch Schwachpunkte: Ottos kindliches Getue nervt bald, einige Szenen sind grenzenlos langatmig und teils gar völlig überflüssig. Aber was solls, denn insbesondere in der zweiten Hälfte nehmen die originellen Einfälle zu und man wird mit so manchem überrascht - selbst wenn es vorhersehbar ist. Darum ist '7 Zwerge' allen zu empfehlen, die anspruchslose, aber grösstenteils doch recht witzige Comedy mögen. Wer aber mit den Stars des Films nichts anfangen kann, ist eindeutig fehl am Platz
Bild Das extrem farbenfrohe, stets den Situationen angepasste Bild ist in den meisten Szenen überzeichnet und erinnert somit auch visuell an ein Märchen. Rauschen sucht man glücklicherweise vergebens, die Schärfe ist allerdings nicht immer optimal, was aber durch den überhöhten, jedoch stets passenden Kontrast kaum auffällt. |
Sound Hier überrascht der Film mit vielen Umgebungsgeräuschen und einem kraftvollen Bass. Zwar ist das Geschehen stimmlich gesehen etwas frontlastig, die kurzweilige Musik bettet sich aber gut in die atmosphärische Klangkulisse ein. |
Extras
- Making of
- Musikvideo
- Verpatzte Szenen
- Nicht verwendete Szenen
- Interviews
- Audiokommetar des Regisseurs
- Material aus der Kinokampagne
- Alternatives Ende
- DVD-Rom Part
Obwohl es sich um ein 2-Disc-Set handelt, sind die Extras nicht wirklich üppig. Das Making of ist zwar interessant, verkommt aber zeitweise zu einer Lobeshymne zu Ehren von Otto und dem Regisseur. Highlights sind deshalb auch die zusätzlichen sowie verpatzen Szenen. Der Audiokommentar ist aufschlussreich, aber manchmal etwas langatmig. Dafür wieder äusserst überzeugend: Die witzigen Interviews mit Cast und Crew.
Hinweis: '7 Zwerge' gibt es auch als Single-Disc-Edition. Die Special Edition wird in einem Pappschuber angeboten.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | 7 Zwerge - Männer allein im Wald |
Genre | Komödie |
Studio | Zipfelmützen Film |
Verleih | Universal |
Laufzeit | ca. 91 Minuten |
FSK | ab 6 Jahren |
Regie | Sven Unterwaldt |
Darsteller | Otto Walkes, Nina Hagen, Cosma Shiva Hagen, Hans Werner Olm, Heinz Hoenig, Martin Schneider, Ralf Schmitz |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch |
Anzahl Discs | 2 |
Verpackung | Amarayhülle in Pappschuber |
© rezensiert von Adrian Spring am 14.05.05