|
|
OSS 117: Alerte rouge en Afrique noire
von Nicolas Bedos |
|
"Auch der 3. 'OSS 117'-Parodienfilm glänzt mit mutigem Humor an der Grenze des Korrekten!" |
|
|
|
|
Release: 9. Dezember 2021 |
|
> Kaufen bei Cede.ch |
> Kaufen bei Exlibris.ch |
|
|
|
Inhalt |
Frankreichs bester Agent Hubert Bonisseur de La Bath (Jean Dujardin) alias OSS 117 in seiner neuesten Mission: Während der Kalte Krieg seinem Höhepunkt entgegenfiebert, verlangt eine heikle politische Situation im Herzen Afrikas viel diplomatisches Geschick und kulturelles Fingerspitzengefühl. Bei dieser diffizilen Operation stehen einige Fettnäpfchen für den charmanten Supermacho mit seinen verstaubten Ansichten bereit. Und zu allem Überfluss muss er auch noch mit dem jungen übermotivierten Kollegen OSS 1001 (Pierre Niney) zusammenarbeiten. |
|
|
|
Originaltitel |
OSS 117: Alerte rouge en Afrique noire |
Produktionsjahr |
2021 |
Genre |
Actionkomödie |
Laufzeit |
ca. 116 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Nicolas Bedos |
Darsteller |
Jean Dujardin, Pierre Niney, Melodie Casta, Wladimir Yordanoff, Natacha Lindinger |
|
|
|
|
|
Kritik |
Was James Bond für die Engländer ist, ist Hubert Bonisseur de La Bath alias OSS 117 für die Franzosen. Die Ironie am Ganzen: Bereits 1949 hatte OSS 117 seinen ersten Auftritt: Im ersten 'OSS 117'-Roman des französischen Schriftstellers Jean Bruce. James Bond hingegen wurde allerdings erst vier Jahre später geboren: 1953, im allerersten 'James Bond'-Roman von Ian Fleming. Sage und schreibe 88 Romane verfasste Bruce über seinen Agenten OSS 117. Nach seinem frühen Tod anno 1963 wurde die Reihe von seiner Frau Josette um 143 (!) weitere und von seinen Kindern François und Martine um nochmals 24 Geschichten ergänzt. Folgerichtig wurden davon natürlich auch einige filmisch umgesetzt: Es handelt sich dabei um acht Kinofilme, welche zwischen 1956 und 1971 erschienen sind (der erste 'James Bond'-Film erschien übrigens erst 1962). Obwohl bis 1996 noch weitere 'OSS 117'-Romane erschienen, wurde aber kein weiterer Film mehr gedreht - zu erfolgreich und populär waren wohl mittlerweile die 'James Bond'-Filme. Daher musste man sich bis ins Jahr 2006 gedulden, in welchem Oscar-Preisträger Jean Dujardin ('The Artist') im Film 'OSS 117 - Der Spion, der sich liebte' erstmals in die Rolle von OSS 117 schlüpfte. Wie der Titel bereits vermuten lässt, handelt es sich dabei aber um eine Parodie auf besagte Agentenfilme der 1960er und 70er Jahre. Überspitzt werden dabei die damaligen Altherren-Klischees von Rassismus, Sexismus und Chauvinismus auf die Spitze getrieben - und nun erscheint mit 'OSS 117 - Liebesgrüsse aus Afrika' bereits der dritte Ableger dieser Parodien-Reihe - zwölf Jahre nach dem zweiten Teil 'OSS 117 - Er selbst ist sich genug'. OSS 117 klapst den Frauen als Begrüssung auf den Po, muss schmunzeln weil eine Frau Präsidentin werden möchte und Schwarzafrikaner kann er grundsätzlich nicht unterscheiden. Das ganze Setting, inspiriert von der goldenen Agenten-Ära Hollywoods, dazu die naive Überheblichkeit von OSS 117 (ihm selbst fällt seine eigene Inkompetenz natürlich nie auf) lässt das Gezeigte aber nicht traurig-tragisch-kopfschüttelnd wirken, sondern amüsant-lustig. Es ist offensichtlich, dass sich der Film nicht ernst nimmt - und diese Art von Humor ist für einmal geradezu erfrischend. Hinzu kommt Dujardins begnadetes Comedian-Talent sowie viel Kurzweil in der fast zweistündigen Laufzeit. Auch der 3. 'OSS 117'-Parodienfilm glänzt mit mutigem Humor an der Grenze des Korrekten! |
|
|
|
|
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 07.01.22
Unser Wertungssystem
Zurück zur vorherigen Seite