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Good Joe Bell
von Reinaldo Marcus Green |
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"Die tragische Geschichte von Jadin und Joe Bell wurde filmisch sehr solide aufgearbeitet!" |
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Release: 10. Dezember 2021 |
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Inhalt |
Joe Bell (Mark Wahlberg) macht sich zu Fuss auf den Weg quer durch die Vereinigten Staaten, um für Toleranz und Verständnis - und vor allem gegen Mobbing und dessen schreckliche Folgen - zu werben. Er tritt damit auch zu einer Reise zu sich selbst an, zu seiner Rolle als Vater und seinen eigenen Werten. Denn sein Sohn Jadin (Reid Miller) ist schwul und möchte sich damit auch nicht verstecken. Doch die Schikanen seiner Mitschüler und die Schwierigkeiten in der Familie, vor allem die Streitereien mit seinem Vater, nehmen immer mehr zu. |
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Originaltitel |
Good Joe Bell |
Produktionsjahr |
2020 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 93 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Reinaldo Marcus Green |
Darsteller |
Mark Wahlberg, Reid Miller, Connie Britton, Maxwell Jenkins, Morgan Lily |
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Kritik |
Die Geschichte von Jadin Bell ging 2013 durch alle US-Newssendungen. Als bekennender Schwuler, im Alter von lediglich fünfzehn Jahren und dazu noch im konservativen Oregon in einem ländlichen Kleinstädtchen, durchlebte er Mobbing von der übelsten Sorte an seiner Schule. Sein Schicksal wurde nun von Reinaldo Marcus Green (Regisseur vom vierfach Golden Globe-nominierten 'King Richard') verfilmt. Auch wenn es sich um eine wahre Geschichte handelt, legt Green die Karten nicht von Anfang an auf den Tisch - und allen Lesern hier, die das ultimative Filmerlebnis beim Schauen von 'Joe Bell' haben wollen, sollen an dieser Stelle besser aufhören zu lesen und sich vom Handlungsverlauf überraschen lassen. Denn Jadin Bell wurde leider nur fünfzehn Jahre alt. Das von ihm durchlebte Mobbing trieb ihn 2003 in den Selbstmord. Eine äusserst tragische Geschichte, welche durchaus in Form eines Kinofilms seinen Weg in die Welt hinaus finden soll - denn krasses Mobbing in der Schulzeit kann einen Menschen für immer prägen. Der Film von Green nennt sich jedoch 'Joe Bell' - benannt nach dem Vater von Jadin. Denn besagter Joe hat Jadins Homosexualität nie wirklich akzeptiert. Er hat seinen Sohn zweifelsohne geliebt und ihm nur das Beste gewünscht, doch seine «Tipps» beschränkten sich mehr auf «Versteck dein wahres Ich» oder «Wehr dich selbst, wenn du gemobbt wirst». Dass diese Herangehensweise nicht die Richtige war, bemerkte Joe wohl erst nach dem Tod von Jadin. Daraufhin entschied sich Joe für einen Selbstfindungstrip, indem er Busse tat und zu Fuss von Oregon nach New York, Jadins absolutem Wunsch-Wohnziel, marschierte. Auf diesem Weg wollte er alle, die mit ihm reden wollten, über Mobbing und «Gay bashing» aufklären. Der zweifach Oscar-Nominierte Mark Wahlberg spielt dabei die Rolle von Joe Bell - und leistet wahrlich solide Arbeit. Die Geschichte besitzt natürlich viel emotionales Potential, welches zum einen in Rückblenden und zum anderen in Joes Selbstfindungs-Trip genutzt wird. Aber auch wenn alles sehr gut aufgearbeitet und gegliedert ist, trifft es den Zuschauer nie wirklich tief im Herzen - was allenfalls auch an der eher kurzen Laufzeit geschuldet ist. Das Mitgefühl bleibt dabei auf einer eher sachlichen Ebene hängen, was aber 'Joe Bell' keineswegs zu einem schlechten Film macht. Die tragische Geschichte von Jadin und Joe Bell wurde filmisch sehr solide aufgearbeitet! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 17.01.22
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