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Inhalt |
Berlin, heute: Stolz präsentiert Ludger (Jörg Schüttauf/David Kross) der versammelten Familie seine dicke Stasi-Akte, die er soeben bei der Unterlagen-Behörde abgeholt hat. Alles hat die Stasi dokumentiert und kommentiert: Seine Wohnung, seine Katze, selbst Szenen mit seiner Frau Corinna (Margarita Broich) im Ehebett... Aber dann: Was ist denn das? Ein zerrissener und wieder zusammengeklebter Brief, sehr detailliert, sehr intim... Also von Corinna war der bestimmt nicht - und die will es jetzt genau wissen. Ludger wiegelt ab - doch es ist zwecklos. Die Stasi hat alles genau dokumentiert. |
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Originaltitel |
Stasikomödie |
Produktionsjahr |
2022 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 116 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Leander Haussmann |
Darsteller |
David Kross, Antonia Bill, Margarita Broich, Deleila Piasko, Jörg Schüttauf |
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Kritik |
Fünf Jahre nach der mässig erfolgreichen Tragikomödie 'Das Pubertier - Der Film' sowie fast zehn Jahre nach 'Hai-Alarm am Müggelsee' kehrt Filmemacher Leander Haussmann endlich wieder zu dem Genre zurück, welches er kann und liebt: Die Ostalgie-Satire. Mit 'Sonnenallee' (1999), 'NVA' (2005) und natürlich 'Herr Lehmann' (2003) sorgte er vor rund zwanzig Jahren für gute Unterhaltung sowie auch für eine kleine Liebeserklärung an das Lebensgefühl zur Zeit des Kalten Krieges. Mit der 'Stasikomödie' folgt nun ein weiteres Werk dieser Sparte, welches in die Ostalgie-Kerbe schlägt. Wie der Titel bereits vermuten lässt, stehen dabei die, für heutige Verhältnisse, enorm absurde Spionage-Elemente der damaligen Stasi im Fokus - zudem natürlich aber natürlich auch der Wandel von Protagonist Ludger (gespielt von Jörg Schüttauf in der Gegenwart und von David Kross in der Vergangenheit), wo im Film schon sehr bald klar wird, dass sich dieser noch vom Stasi-Spitzel zum Revoluzzer entwickeln wird. Diese beiden Eckpfeiler werden zwar sehr gut in den Film eingebunden und insbesondere der Komödien-Aspekt sorgt für viele Lacher und Ossi-Anspielungen. Doch der Wandel Ludgers ist zuweilen ein zweischneidiges Schwert. Zum einen gelingt die Verbindung zwischen jungem und altem Ich hervorragend - was nicht vielen Filmen dieses Genres gelingt. Zum anderen jedoch zündet der springende Funke für den Wandel etwas gar schnell - und basiert auf zahlreichen Zufällen, welche sich in Ludgers Leben ereignen. Wie beispielsweise. als er seinen Jugendfreund in einer Revoluzzer-Bar trifft, mit dem er früher Sonnenauf- und untergänge gemalt hat. Ohne diesen Kumpel, hätte der Film gar nicht in dieser Form weiterlaufen können. Man sieht: Der Storyaufbau ist in gewisser Hinsicht zwar etwas holperig, doch Haussmanns Stärke, eine wunderschöne Ost-Melancholie zu kreieren, gelingt ihm auch in dieser 'Stasikomödie'. Amüsante Ostalgie-Satire, mit der Haussmann einmal mehr belegt, dass er dieses Genre kann! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 18.11.22 Unser Wertungssystem
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