Exorcist - The Beginning
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Kritik
Die Vorgeschichte von ’Der Exorzist’ ist lange nicht so angsteinflössend wie das Original. Zu langatmige Szenen sind vorhanden, die unnötig sind und getrost weggelassen hätten werden können. Dieser fehlende Kurzweil ist wohl das grösste Manko an ’Exorzist - Der Anfang’. Am Ende einiger solcher Sequenzen ist es wahrlich erforderlich auf dem Player die Rückspultaste zu betätigen, da man anhand der Langeweile zu sehr vom Film abschweift und in seinen Gedanken versinkt. Eine Todsünde für einen Horrorfilm. Nichts desto Trotz fanden auch kultige, haarsträubende Schockmomente den Weg in den Film, die das Ganze Geschehen ein wenig aufheitern und doch nicht ganz der Katz verschreibt. Diese Szenen sind ein wahrer Augenschmaus und sorgen durch den wundervollen Surroundklang zu reiner Gänsehautstimmung.
Was die Schauspieler angeht, ist dieser Film jedoch deutlich verbesserungsfähig. Hauptdarsteller Stellan Skarsgård spricht zwar seine Dialoge überzeugt und eindrucksvoll, jedoch fehlt ihm in den entscheidenden Momenten oftmals das kleine Fünkchen an Emotionen, das ihn eindeutig glaubhafter erscheinen liess. Angst, Trauer und Schmerz sieht man ihm kaum an, was zu erheblicher Verwirrung und davon schwirrender Atmosphäre führen kann. Izabella Scorupco, die dank ihrer Präsenz in dieses triste Männerdasein doch noch ein Fünkchen Weiblichkeit einfliessen lässt, fällt leider ebenso schwach aus, wie ihr männlicher Mitprotagonist. Ihre emotionale Überzeugung ist selten bis gar nie zu vernehmen was sehr schade ist. So absurd es aber auch klingen mag: Diese Tatsache führt in der Endphase dieses Filmes zu einem bombastischen Effekt, der selbst die Zuschauer, die bereits eingeschlafen sind, wieder mit geraden Rücken auf den Sitz zurückhievt.
Bild Eine insgesamt gelungene optische Umsetzung bietet 'Exorzist - Der Anfang'. Warme, kräftige Farben, die in ein dunkles Flair hineingewickelt sind, prägen das Bild. Ob es zu dunkel dargestellt wird oder eben gerade wegen dieser Tatsache so gut zum Film passt, bleibt dahingestellt und soll vom einzelnen beurteilt werden. Die Schärfeleistung ist besonders im Detail gut und auch im Kontrast zeigen sich wenig bis gar keine Schwächen. |
Sound Ein Horrorfilm, der dank seinem fantastischen Surroundsound ein Ambiente erschafft, das auch den hartgesottensten Grusel-Fans die Haare zu Berge stehen lässt. Eine herrliche Räumlichkeit, die besonders Schockeffekte enorm verstärkt, sind wohl die Highlights dieser beiden Dolby Digital 5.1-Spuren. Umgebungsgeräusche, wie auch die Dialoge sind zudem gut abgemischt und harmonieren in der Lautstärke. |
Extras
- Audiokommentar von Regisseur Renny Harlin
- Dokumentation: Hinter den Kulissen
- US-Kinotrailer
Wenn man sich für solche Extras wie auf dieser DVD entscheidet, sollte man doch besser gar keine darauf pressen. 'Exorzist - Der Anfang' hat derart viele Hintergrundinformationen zu bieten, dass selbst eine 2-Disc-Version zu knapp wäre, falls diese nach den Regeln des Fanherzes gefüllt würden. Ein Audiokommentar und der Original-Kinotrailer gehören mittlerweile schon zum Extras-Standard und das mickrige Making Of von acht Minuten, das leider nicht einmal ansatzweise spannend wirkt, kann dieses Sondermaterial auch nicht mehr aus dem Dreck ziehen.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Exorcist - The Beginning |
Genre | Horror |
Studio | Morgan Creek |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 109 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Renny Harlin |
Darsteller | Stellan Skarsgård, Izabella Scorupco, James D'Arcy, Remy Sweeney, Julian Wadham |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Arabisch, Deutsch (für Hörgeschädigte), Englisch (für Hörgeschädigte) |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 14.06.05