Die Protagonistin ist 39 Jahre alt und single? Man muss kein Genie sein, um zu erraten um was es sich vermutlich beim Plot dieses Filmes drehen wird. Schauspielerin Karoline Herfurth präsentiert mit 'Einfach mal was Schönes' ihren bereits dritten Spielfilm als Regisseurin - und es geht, wie es zu erwarten war, um den Kinderwunsch von Frauen um die vierzig. Die biologische Uhr tickt, alle Männer um einen herum sind entweder homosexuell, vergeben oder zu jung - und so zerbricht sich "frau" folgerichtig den Kopf, ob nun dieser Kinderwunsch, egal um welchen Preis, durchzusetzen ist. So beginnt der Film sogleich mit einer Trennung, nachdem Karla sogar ein Kind abgetrieben hat. Anschliessend folgen zahlreiche Dates mit potentiellen Boyfriends sowie später auch Kandidaten für eine allfällige Samenspende. Alles sehr klischeehaft und RomCom-typisch dargestellt, aber aufgrund des hohen Tempos merkt man dahinter schon bald die Absicht Herfurths, diese stereotypischen Handlungselemente in den Hintergrund zu setzen. Bestes Beispiel ist Karlas Mutter Marion, wenn sie sturzbetrunken die Hochzeit ihres Ex-Mannes crasht. Hier fällt dann erstmals auf, dass Herfurth nicht wie zu erwarten wäre, zahlreiche Slapstick-Elemente einbaut, sondern das Gezeigte überraschend tragisch, ja fast schon schmerzhaft peinlich inszeniert. Und so geht es dann auch weiter im Verlauf des Filmes: 'Einfach mal was Schönes' ist eben nicht einfach mal was Schönes, sondern zeigt auch die harten Seiten des Lebens auf, welche sich nicht immer allesamt in ein Happy End verwandeln. Trotz allem ist es aber immer noch eine unterhaltsame (Tragi)Komödie und nicht ein Melodrama, das zum Heulen einlädt. Somit hat Herfurth einmal mehr bewiesen, dass ihr das Filmemachen nicht nur als Schauspielerin, sondern auch auf dem Regiestuhl liegt. Nicht das Wohlfühlkino das man erwartet, aber dennoch eine sehr gelungene Tragikomödie! |