Mit 'The Father' hat der französische Filmemacher Florian Zeller vor zwei Jahren nicht nur einen Oscar, einen BAFTA Award sowie den französischen César Award gewonnen, sondern nutzte brillante filmische Stilmittel, um das Leiden aus Sicht eines Demenzkranken unheimlich ergreifend den Zuschauern nahe zu bringen. Anthony Hopkins und Olivia Colman erhielten für ihre fantastischen Leistungen ebenfalls je eine Oscar-Nomination, von denen Hopkins den Goldjungen sogar gewinnen konnte (mit 83 Jahren als ältester Oscar-Preisträger überhaupt). Nun, zwei Jahre später, steht der filmische Nachfolger 'The Son' bereit, welcher im selben "Familien-Universum" spielt, nun aber nicht mehr Olivia Colman als Hopkins' Filmtochter in der Hauptrolle zeigt, sondern Hopkins' Filmsohn Hugh Jackman, welcher in 'The Father' noch nicht vorgekommen ist. Im Fokus steht nun auch nicht mehr Hopkins als Vater, sondern der titelgebende Filmsohn von Jackman: Nicholas Miller, gespielt vom australischen Jungschauspieler Zen McGrath. Das Brillante an 'The Father' war zweifelsohne die Inszenierung - insbesondere durch die Kamerabilder, welche zwar stets dieselbe Wohnung filmten, durch die Demenz-Prämisse aber immer wieder anders dargestellt wurde. Eine meisterliche Arbeit von Kameramann Ben Smithard. Dieser fehlt nun aber in 'The Son' - und das merkt man leider auch. So fühlt sich 'The Son' zwar dramaturgisch einwandfrei an, aber dieses "spezielle Etwas", was 'The Father' zu so einem solch einzigartigen Erlebnis machte, fehlt. Ein Vergleich drängt sich bei diesen Filmen nun einfach auf. Dennoch: 'The Son' ist gelungen, fesselt über die gesamten zwei Stunden Laufzeit, muss sich aber letztendlich bei den "besseren Dramen" und nicht bei den Oscar-verdächtigen Kandidaten einreihen. Gelungenes Vater-Sohn-Drama, welches aber hinter seinem Prequel 'The Father' zurückbleibt! |