Frankreich ist nicht erst seit 'Ziemlich beste Freunde' (2011) bekannt für tolle Komödien, wo sich nicht einmal Hollywood davor scheut, diese in einem Remake neu aufzugleisen. Seit 'Der Vorname' im Jahr 2018 (basierend auf dem gleichnamigen französischen Original von 2012), blinzelt auch immer mehr Deutschland über die westliche Landesgrenze zum Nachbarland, um gute Filme in ein deutschkomödiantisches Gewand zu stecken und neu zu verfilmen. Nun ist es Regisseur und Autor Richard Huber (dreifacher Grimme Preis-Gewinner), welcher 'Le sens de la fête', eine französische Komödie aus dem Jahr 2017 von Olivier Nakache und Éric Toledano, unter dem Titel 'Ein Fest fürs Leben' adaptiert hat. Die Hauptrolle spielt dabei kein Geringerer als Christoph Maria Herbst ('Stromberg'), welcher damit Jean-Pierre Bacri, welcher im 2017-Original Protagonist Max spielte, alle Ehre erweist. Aus Max wurde Dieter, ein pingeliger und disziplinierter Hochzeitsplaner, welcher jedoch nach unzähligen Jahren seinen beruflichen Bettel hinschmeissen möchte - aufgrund den stets extraordinärer werdenden Wünsche der Brautpaare. Huber, der bisher vorwiegend fürs Fernsehen ('Tatort') engagiert war, schafft es mit seinem 'Ein Fest fürs Leben' dann tatsächlich, die besten Momente aus dem französischen Original zu kopieren und mit funktionierendem deutschen Humor zu ergänzen. Damit verzichtet er (überraschenderweise) auf "Bananenschalen-Gags", welche bei diesem Plot eigentlich auf der Hand liegen würden, und trifft dabei eine Art Humor, die zwischen intelligent und treffsicher einzuordnen sind. Auch diverse Running Gags funktionieren sehr gut und dank klugem Timing und einer soliden, aber nicht übertriebenen Gagdichte, wird aus 'Ein Fest fürs Leben' auch ein Fest der guten Unterhaltung. Remakes dieser Sorte darf Deutschland also getrost erneut produzieren - und im Stil von Huber angenehm verfeinern. Sehr gelungenes Remake vom französischen Original: Humor, Tempo, Struktur - alles passt! |