Saw
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Kritik
Erschreckt werden ist nicht mehr so einfach wie früher. Vor fünf Jahren ist man noch beim langweiligsten Horror-Streifen vor Schreck aufgesprungen. Heute ist man sich anderes gewöhnt und kann nicht mehr so einfach beeindruckt werden. Doch Anfang 2005 hat ein Film die Horror-Fangemeinde schwer das Fürchten gelernt: 'Saw'. Der anfänglich nur als Videopremiere gedachte Streifen kam nach positiven Testreaktionen doch ins Kino und wurde zum Kassenschlager. Einen grossartigen Plot darf man von 'Saw' aber nicht erwarten. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen diverse geschmacklose Suizide von Menschen, die vom grossen Unbekannten regelrecht zum Selbstmord gezwungen werden. Die dennoch vorhandene Story beschäftigt sich mit den zwei neusten Opfern. Einer von beiden, Laurence, hat schon etwas von diesem Mörder gehört und kann so über dessen früheren Taten berichten. Dies wird in Rückblenden gezeigt, die oftmals rassig und effektvoll geschnitten sind.
Inszeniert ist der Film mit nervenaufreibender Spannung und brutalen Bildern. Für Leute mit schwachen Nerven ist 'Saw' sicherlich die falsche Wahl für einen gemütlichen Filmabend. Denn ständig sitzt man auf glühenden Kohlen und ist gespannt, was als nächstes kommt. Dabei kommt der Film nicht immer ohne Logiklöcher aus. Die grosse Auflösung ist zwar so verblüffend, dass die Kinnlade gar nicht mehr hoch will, doch sie generiert auch viele Fragen, die kaum beantwortet werden können. Sowieso ist das Finale unnötig lang gezogen und wirkt fast schon ein wenig aufgesetzt. Aber wie gesagt: Die letzte Szene ist so überraschend, dass man sich kaum Gedanken über das macht. Oftmals wird 'Saw' mit dem Kultthriller 'Sieben' verglichen. Gemeinsamkeiten sich aber eigentlich rar, nur die unappetitlichen Todesfälle ähneln sich in gewisser Weise. 'Saw' kommt als eigenständiger Film mit eigenem Feeling durch. Mehr darf über den Film eigentlich gar nicht verraten werden. Denn die Überraschungen machen ihn zu einem besonderen Erlebnis. Und das ständige Auf und Ab der Psychosuche ist schon ein Abend wert, auch wenn man jeglichen Tiefgang vermisst.
Bild Ganz scharf ist das Bild nicht, jedoch wirken die Farben stets echt, egal ob im klaustrophobischen Kellergewölbe oder der Wohnung von Laurence. Rauschen tritt ebenfalls selten auf und wenn, dann nur im Hintergrund. Kontrastmässig ist alles im grünen Bereich, so dass es das Bild auf eine gute Gesamtleistung bringt. |
Sound Highlight des Surroundtracks sind die brutalen Selbstmorde. Dort erklingen Rears und Front Speaker gleichermassen kraftvoll und erschaffen eine gespenstisch gute Atmosphäre. Bei den langen Dialogwechseln zwischen Adam und Laurence wird das Geschehen allerdings etwas zu frontlastig. Im spektakulären Finale gibt der Track nochmals alles und kann mit heftigen Basseinlagen sowie vielen Umgebungsgeräuschen punkten. |
Extras
- Audiokommentar von James Wan und Lee Whannell
- Interviews
- Behind the Scenes
- Sawed Off Featurette
- Musikvideo
- Making of Musikvideo
- Trailer
- TV-Spots
- Soundtrack (auf CD)
Der Anreiz der Collectors Edition sind nicht unbedingt die guten, informativen Extras, sondern die Gestaltung. Präsentiert wird diese wahrlich exklusive Ausgabe in einer Art Digipack, in dessen Mitte sich ein gebundenes Buch befindet. Darin stehen interessante, informative Hintergründe zum Film, den Darstellern, zur Musik und zum Regisseur - genial! Ausserdem liegen diesem Paket zwei DVDs und eine CD bei. Auf der einen DVD befindet sich die Kinofassung, auf der anderen der etwas brutalere Directors Cut. Allerdings ist fraglich, ob die Kinofassung jemand interessiert, denn der Unterschied der beiden Fassungen beträgt weniger als eine Minute. Auf der beiliegenden CD befindet sich zudem der gute Soundtrack des Films.
Für alle, die mit so viel Schnickschnack nichts anfangen können, gibt es auch noch eine One Disc Edition, die lediglich mit dem Directors Cut aufwartet.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Saw |
Genre | Horror |
Studio | Lionsgate Films |
Verleih | Kinowelt |
Laufzeit | ca. 99 Minuten |
FSK | ab 18 Jahren |
Regie | James Wan |
Darsteller | Cary Elwes, DAnny Glover, Monica Potter, Michael Emerson, Ken Leung, Tobin Bell, Leigh Whannell |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 & dts ES 6.1 |
Untertitel | Deutsch |
Anzahl Discs | 3 |
Verpackung | Digipack mit integriertem Buch |
© rezensiert von Adrian Spring am 24.06.05