Miss Conginiality 2 - Armed and Fabulous
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Kritik
Wer erinnert sich noch an Gracie Hart, die grunzende, rüpelhafte und hässliche FBI-Agentin? Dies werden so einige sein, denn schliesslich war 'Miss Undercover' ein Überraschungserfolg und eine wirklich witzige Komödie. Nun gibt es ein Sequel dazu, das drei Wochen nach der Miss Wahl angesiedelt ist. Wieder mit von der Partie sind Sandra Bullock als Gracie Hart, Heather Burns als Miss USA und William Shatner als Stanley. Der restliche Cast hat nichts mehr mit dem ersten Teil gemeinsam. Genau das ist eines der grossen Probleme von 'Miss Undercover 2'. Ständig wird auf die im Film kaputtgegangene Beziehung zwischen Gracie und Agent Matthews (im ersten Teil von Benjamin Bratt gespielt) eingegangen. Doch Bratt spielt gar nicht mehr mit! Das Telefongespräch, in dem Matthews mit Gracie Schluss macht, gehört somit zu den absoluten Tiefpunkten des Films. Denn anstatt zwischen den Telefonierenden switchen zu können, hört man ständig nur Bullock sprechen. Auch fehlt jemand wie Michael Caine, der dem Film Klasse geben könnte. Man hat zwar mit einem neuen Stylisten, der zugegebenermassen einige witzige Szenen hat, versucht dieses Manko zu kompensieren, dies gelingt allerdings nicht.
Dafür gibt es weitere Neulinge im Film. Wichtigste und beste von denen ist Regina King als Agent Sam Fuller. Ihre raubeinige Art erinnert stark an Gracies ehemaliges Getue. Das bietet auch genügend Konfliktstoff, um einige gute Dialoge zwischen den beiden aufzubauen. Denn die Transformation von ihrer Feind- zu einer Freundschaft ist genauso vorhersehbar wie der Rest des Films, den man auf satte 110 Minuten getrimmt hat. Die erste Stunde davon ist grösstenteils langweilig und -wierig. Und in dieser Zeit versucht man auch alte Gags wie jener mit der Mikrowelle oder die SONG-Verteidigung zu recyceln, was gehörig in die Hose geht. Erst der Aufbruch nach Las Vegas und später dann der Alleingang der beiden Agentinnen bringen mehr Tempo ins Geschehen.
Dann kommen auch einige wirklich gelungene Gags, die es mit dem Originalfilm aufnehmen können. Beispiele sind das Eindringen in ein Altersheim oder die tatsächlich urkomische Interpretation von Tina Turners 'Proud Mary'. In letzterer Szene ist Sandra Bullock einfach göttlich und ein Lachen ist nicht zu verkneifen. Dann hat es sich mit den besten Szenen aber schon. Vereinzelt schimmert noch die Qualität des ersten Teils durch, doch dies reicht nicht, um den Film über Wasser zu halten. Wenigstens ist die zweite Stunde des Films um einiges besser als die erste, so dass man sich immerhin nicht mehr langweilt. Eines ist aber unbestreitbar klar: Ein zweiter Teil wäre alles andere als nötig gewesen.
Bild Beim Bild hat man sich sichtlich Mühe gegeben. Die Farben sind erfreulich leuchtend und stechen in passenden Situationen heraus, die Schärfe ist auf einem beachtlich hohen Niveau. Von Rauschfreiheit ist leider auch nicht zu sprechen: Vieles im Hintergrund wirkt einwenig verwaschen. Immerhin ist der Kontrast wieder ausgewogen. |
Sound In Sachen Surround geht nicht besonders viel. Die Dialoge erklingen vorwiegend über den Center und Effekte gibt es kaum. Bei den Las Vegas Szenen kommt bei den Rears schon etwas mehr Stimmung auf, insbesondere bei der 'Proud Mary' Nummer. Ansonsten ist der Gesamteindruck eher durchwachsen, was lediglich durch ein paar Umgebungsgeräusche aufgepeppt werden kann. |
Extras
- Kinotrailer
Eine wahre Enttäuschung: Das einzige "Extra" ist der Kinotrailer.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Miss Conginiality 2 - Armed and Fabulous |
Genre | Komödie |
Studio | Castle Rock Entertainment |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 110 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | John Pasquin |
Darsteller | Sandra Bullock, Regina King, Enrique Murciano, William Shatner, Ernie Hudson, Heather Burns |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.40:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch für Hörgeschädigte, Arabisch, Hebräisch, Isländisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 24.06.05