Heartbreak Hotel
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Kritik
Als Marie eines Abends von ihrem Freund Steve (Chris Mulkey) (bei ihren Kindern
alles andere als beliebt) ausgeführt wird, verursacht er noch in derselben
Nacht einen schlimmen Autounfall. Er sass in betrunkenem Zustand am Steuer.
Als Johnny und Pam ihre Mutter im Krankenhaus besuchen gehen, fällt Johnny
auf, dass seine Mutter in jener Nacht auch noch von Steve geschlagen wurde -
dies macht ihn so fuchsteufelswild und er empfindet in dem Moment ein solches
Mitgefühl für seine Mutter, dass er sich in den Kopf setzt, ihren
grössten Wunsch zu erfüllen: Ein Treffen mit Elvis Presley. Da jedoch
Johnnys Mutter in diesem Zustand nicht zu Elvis kann, muss halt der King of
Rock 'n' Roll kurzerhand zu ihr gebracht werden.
Ein Kidnapping ist geplant. Mit seinen Kumpels und der Bekannten Rosie (Jacque
Lynn Colton), die Elvis' Mutter zum Verwechseln ähnlich sieht, beschliesst
Johnny nach Cleveland zu fahren, da dort Elvis ein Konzert gibt. Nachdem er
und seine Kumpels einem cleveren Trick anwenden, um Elvis vor die Tür zu
locken, gelingt es ihnen tatsächlich ihn bewusstlos zu machen und in ihrem
Auto, einem rosa Cadillac, nach Taylor zu fahren...
Elvis lebt! Und diese, mit Herz verwirklichten Komödie
mit ihm. Eine krasse Story steckt hinter einer sehr witzigen und emotionalen
Komödie. Komödie trifft bei diesem Film jedoch in vielen Szenen nicht
einmal zu - Märchen wäre da schon die optimale Genrebezeichung. Gerade
solche Szenen, in denen Elvis Gitarre spielend auf einer mit Kerzenschein umgarnten
Treppe hinabsteigt oder als das frisch verliebte Paar bei Mondschein in einem
kleinen Boot in den Morgen hinein rudert.
Auch die Schauspieler erledigen ihr Werk gut. Besonders Charlie Schlatter, der
den jungen Johnny mimt, gebührt ein Kompliment. Er war zu Drehzeiten bereits
zweiundzwanzig Jahre alt und dennoch spielte er seine Rolle als rebellischer
Teenager und fürsorglichen grossen Bruder sehr überzeugend. David
Keith hatte es sehr schwer. Auf seinen Schultern lasteten bereits vor dem Kinostart
viele Vorurteile. Es ist bestimmt nicht einfach einen Elvis Presley, grosser
Entertainer und Charmeur, zu spielen. Doch er meistert diese Rolle sehr gut.
Die Story ist bei 'Heartbreak Hotel' sehr gelungen. Ein guter Grundbaustein
ist gegeben und während dem Film werden passend neue Elemente hinzugefügt.
Da wäre zum einem die Geschichte von den Schleimmonstern, vor denen sich
Pam fürchtet und dank Elvis' Hilfe nach und nach von diesen schlimmen Gedanken
wegkommt. Und auch die Romanze zwischen Johnny und Beth, in der zweiten Hälfte
des Films, ist sehr gut eingefädelt.
Ausserdem wird auch in Sachen Ironie nicht gespart. So wird Elvis' in einigen
Szenen vorgeworfen, er sei vielfrässig und fettleibig (was er ab den 70er
Jahren auch wirklich wurde). Auch dass Elvis seine jugendlichen Fans vermisst,
die er vor rund zwanzig Jahren noch hatte, wird im Film sehr gut gezeigt. In
Sachen Realismus wird zwar in einigen Szenen gespart, doch dies stört den
märchenhaften Verlauf der Geschichte keineswegs. Ganz im Gegenteil: Es
unterstützt ihn sogar.
Der Score ist, nicht wie erwartet, mit vielen Elvis-Stücken gefüllt,
sondern gut gemischt und passend zum Ambiente gehalten. Natürlich haben
da auch zwei, drei Elvis-Songs ihren Platz gefunden, die aber sehr gut eingespielt
und passend in die Dialoge gemischt bzw. einen guten Übergang in den Hintergrund
finden. 'Heartbreak Hotel' ist ein wirklich schönes Märchen für
die ganze Familie. Wenn man Elvis gerne sieht und hört umso mehr.
Bild Das Bild kann als guter Durchschnitt betrachten werden. Es muss natürlich auch berücksichtigt werden dass der Film 1988 gedreht wurde und damals die Filmtechnik noch nicht auf heutigem Niveau stand. Was man jedoch bei der DVD-Fassung hätte ändern können, ist der Kontrast. Vor allem beim Wechsel auf sehr helle Szenen tritt ein unerwünschter Blend-Effekt ein. Ansonsten sind die Farben prächtig und kommen anschaulich daher. Das Bild wirkt scharf, ausser wenn sehr helle Lichtquellen im Film vorhanden sind. Dann kommt das Bild um die Quelle herum, leicht verschwommen daher. |
Sound Die Geräuschekulisse und die Musik sind gut gelungen. Sie sind passend eingefügt und immer in der idealen Lautstärke vorhanden. Die Synchronstimmen sind jedoch lausig gehalten (Deutsch und Italienisch) - die Dialoge wirken oft sehr monoton und abgeschnitten, was auf eine schlechte akustische Anpassung, der im Film gespielten Szene hindeutet. Auch die Surround-Ausnutzung lässt noch zu Wünschen übrig. |
Extras
Keine Extras
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Heartbreak Hotel |
Genre | Komödie |
Studio | Touchstone Pictures |
Verleih | Walt Disney Studios Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 97 Minuten |
FSK | ab 6 Jahren |
Regie | Chris Columbus |
Darsteller | David Keith, Tuesday Weld, Charlie Schlatter, Angela Goethals, Jacque Lynn Colton |
Technische Details | |
Bild | 4:3 (1.85:1) |
Ton | Dolby Digital 2.0 Englisch: Dolby Digital 2.0 Italienisch: Dolby Digital 2.0 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Englisch (für Hörgeschädigte), Italienisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 05.07.04